Zwischen Himmel und Hölle (Taipi und Twesi)

"Habe ich nicht." gab ich genau so kalt zurück. "Ich bin abgestürzt."

"Natürlich. Und das sollte ich glauben?" fragte ich spöttisch "Und gaanz zufällig vor meinem Fenster"

"Glaub was du willst." fauchte ich nun mehr. Die Dämönin nervte mich gehörig, doch es war mein Auftrag, sie zu beschatten und er würde diesen auch ausführen, komme was wolle. "Ich verschwinde." sagte ich dann noch, bevor ich wieder aus dem Fenster kletterte.

Ich sah dem Engel nach, seufzte und ließ mich wieder auf die Couch fallen. „Vollidiot“ murmelte ich. Ich glaubte ihm nicht, dass er einfach vom Himmel gefallen war.

Alexus flog eine Runde über die Stadt, um sich wieder zu beruhigen. "Was bildet die sich ein..." grummelte er vor sich hin, während er Kreise im Himmel zog. Dem Herrn würde das sicherlich nicht verborgen bleiben, doch das war ihm im Moment redlich egal. Er flog wieder zum Haus der Dämonin, in der Hoffnung, dass sie dieses noch nicht verlassen hatte. Diesmal setzte er sich auf Dachs und schaute an der Fassade hinunter, beobachtete auch die Menschen, die wie Ameisen auf den Straßen ehrum wuselten.

Einige Zeit später verabschiedete Daphne sich von mir. Ich ging in die Küche und machte mir etwas zu essen. Eines stand für mich fest: Ich würde es die nächsten Tage vermeiden aus dem Haus zu gehen. Die Gefahr, dass Koshi mich erneut entdeckte war zu groß. Doch hier drin war es so langweilig…. Ich ging zum Regal und nahm mir ein Buch heraus.

Der Tag neigte sich langsam dem Ende zu und es passierte nichts weiteres außergewöhnliches oder gar interessantes. Ich lag immer noch auf dem Dach, nun auf dem Rücken und schaute in die rosa gefärbten Wolken die am Himmel vorbei zogen. Ich seufzte leise. Wie sehnte ich mich nach meinem eigentlichem Heim, nach der Leichtigkeit die dort herrschte, um entlich dem bedrückende Gefühl, das mich hier auf der Erde umfing, zu entrinnen. Doch ich durfte die Erde im Moment, wegen des Auftrages wegen, nicht verlassen, nur wenn der Herr mich rufen würde, um ihn Bericht zu erstatten, durfte ich wieder in mein Reich. Ich seufzte erneut. Dies würde noch dauern, denn er hatte nur wenig herausgefunden. Nur, in welcher Beziehung die beiden Dämonen stehen, aber das wusste der Herr sicher bereits. Vielleicht sollte er einfach durch das Fenster zurück in die Wohnung, und die Dämonin ausfragen? Aber sie würde mir sicher nichts sagen und zwingen konnte ich sie schließlich nicht.

Ich konnte mich jedoch schwerlich auf meine Lektüre konzentrieren. Meine Gedanken schweiften immer wieder ab, in die unterschiedlichsten Richtungen. Zu meiner Familie, Koshi, dem Engel. Hin und Her. Dann runzelte ich die Stirn. Warum schlich sich der Engel in meine Gedanken? Energisch schüttelte ich den Kopf, legte das Buch zur Seite und stand auf, schritt leichtfüßig im Raum umher. Mein Wohnzimmer war nur sehr spärlich eingerichtet. Eine Couch, ein kleiner Tisch, ein Fernseher und ein Bücherregal.

Ich hörte Schritte unter mir und drehte mich nun wieder auf den Bauch, um an der Fassade hinunter zu schauen. Der Wind blies mir sanft durch die Flügel und ich wäre am liebsten eine Runde geflogen, um meine müden Glieder wieder zu strecken, jedoch kam das nicht in Frage. "Kann nicht irgendwas passieren..." murmelte ich vor mir her. Die Sonne war nun schon fast ganz hinter dem Horizont verschwunden, doch ein paar goldene Strahlen erreichten die Erde ncoh, bevor vollkommen die Nacht eintrat.

Ich seufzte. Es war so langweilig, doch ich wagte es nicht hinaus zu gehen, es war mir noch zu riskant. Ich schritt zum Fenster, öffnete es und schaute hinaus.

Mir war Tod langweilig. Konnte die Dämonin nicht irgendwas machen? Ich fing an das Unkraut aus den Beton ritzen zu flücken und es zu zerreisen. Die kleinen Krümel lies ich die Fassade entlang am Haus hinunter fallen.

Plötzlich bemerkte ich, dass Unkraut vom Himmel herab fiel. Unkraut, das vom Himmel fällt? fragte ich mich erstaunt. Kurz entschlossen stellte sich mich auf den Fensterrahmen, den Körper hinaus gelehnt und sah nach oben, beobachtete, dass die Unkraut-Krümel vom Dach fielen.

Er schlug mit den Flügeln, um das Grünzeug weiter aufzuwirbeln. Ihm war totlangweilig und das bisschen Ablöenkung tat ihm gut. Er vergaß ganz, das er auf einem hochhaus lag.

wer oder was ist dort oben? fragte ich mich, kletterte an der Fassade des Hauses auf das Dach, erblickte den Engel. Na klasse, der schon wieder dachte ich wütend

Ich hörte ein Geräusch hinter mir und drehte den Kopf. Oh, verdammt! Dort stand die Dämonin. "äh...hi" meinte ich betreten.

Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn strafend an. "Was machst du noch hier?" fauchte ich wütend

"Dein Dach von Unkraut befreien." meinte ich lapidar. Ich stand auf und klopfte mir den Staub von den Sachen und meinen Flügeln.

"Natürlich, so etwas würde auch nur einem Engel einfallen" spottete ich. "Hör auf mich zu beobachten"

"Natürlich." Ich schaute sie an. "Tue ich nciht. Hör auf mich dessen zu beschuldigen." gab ich zurück.

"wers glaubt wird selig" murmelte ich nur

"Mit Glauben wirst du jedenfalls nicht weit kommen. Und wie ich sehe kriegst du gerade besuch von deinem Freund." aus dem Augenwinkel hatte ich auf der Straße den anderen Dämon gesehen, seine dunkle Aura umgab ihn wie eine stickige Wolke.

Ich folgte dem Blick des Engels und sah zur gegenüberliegenden Straßenseite. Verdammt. Er hatte Recht. Koshi hatte mich tatsächlich gefunden. Sch***. Nicht schon wieder. Bitte nicht. Ich biss mir automatisch die Unterlippe. „Er ist nicht mein Freund, er ist mein Ex- Freund“ stellte ich klar, sah den Engel an, bis mein Blick wieder zu Koshi flackerte. Ich konnte nicht anders, als ihn ansehen. Ich wollte es nicht, doch noch immer hatte er verdammt viel Macht über mich.

"Achja, tut mir leid, dass hab ich wohl vergessen." meinte er sarkastisch. "Wenn du willst kann ich mit ihm reden, dann stellt ihr wenigstens nichts schlimmes an."

Ich schnaubte "ICH stelle nichts schlimmes an, wohl eher er" meinte ich wütend. Wie kam er dazu mir so etwas zu unterstellen? Das war ja wohl die Höhe.

"Gut." ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen. "Dann kann ich mit ihm reden, damit ER nichts schlimmes anstellt, hm? Denn bei dem, war ihr da veranstaltet, gehört ihr beide dazu."