Piraten! 2

"Wir werden nicht länger als Nötig hier bleiben versprochen" sagte Jowe und legte den arm um ihre Hüfte

"Okay..." Jane atmete tief durch. "Dann lass uns gehen."

Das Mädchen bog in eine Gasse ein und Rowan folgte ihr unauffällig.Sie liefen durch mehrere verschiedene Straßen, nach einer Weile blieb sie vor einem kleinen Haus stehen und öffnete die Tür.Sie wollte sie gerade wieder schließen, als ihr die Tasche aus der Hand fiehl und einige Äpfel über den Boden rollten.Sie stieß ein leise 'verdammt' aus und bügte sich hastig um die davon kullernden Äpfel aufzusammeln
"Soll ich dir helfen?"Rowan hielt ihr mit einem leichten Lächeln Einen hin.Sie sah ihn kurz überrascht an, nahm dann aber den Apfel und senkte verlegen den Blick "Danke""Kein Problem...kann ich rein kommen?"fragte er lächelnd und legte den Kopf schräg "Äh...ja...klar"meinte das Mädchen, ihre Wangen hatten sich mittlerweile rosa verfärbt, sie war es wohl nicht gewohnt mit so einem Lächeln angesehne zu werden.Schnell drehte sie sich um, damit er es nicht sah und ging einige Schritt in das Haus.
Als sie hörte wie sich die Tür schloss wand sie überrscht den Kopf in die Richtung.Rowan stand jetzt direkt vor ihr,kaum ein paar Zentimeter entfernt, aber wie war er dort hingekommen?Sie hatte keinen einzigen Schritt gehört, er streckte seine Hand aus und stich ihr eine der roten Strähnen aus dme Gesicht "Wie heißt du überhaupt""Viktoria"Sie ging noch einen halben Schritt zurück, sodass sie sich direkt gegen die Wand presste."ich mag es wenn du rot wirst"meinte Rowan.Er lehnte sich leicht zurück und musterte sie, liess seinen Blick über ihren gesamten Körpe wandern.Schließlich beugte er sich mit einem leichten Lächeln zu ihr
"Weißt du...Blutpflecken gehten ziemlich schlecht raus...""Was...?"Sie wollte zu einer Frage ansetzen, aber mit einer sanften Bewegung ließ Rowan ihr die Bluse von den Schultern gleiten.Sie sah ihn überrsascht an, die Augen leicht aufgerissen"Ist es nicht ok?"Er neigte seinen Kopf zu ihrem Hals und biss sie sanft in die empfindliche Haut,achtete aber darauf, nicht aussversehen seine Reißzähne in ihr zuverfenken und gerade so stark, dass er nicht weh tat.Sie zog scharf die Luft ein und schlang ihre Arme um seinen Hals, ein selbstzufriedenes Lächeln trat auf seine Lippen, es wra schon fast zu einfach.Rowan neigte den Kopf leicht, sodass sich jetzt einer seine Eckzähne durch die helle Haut bohrt, und zog ihn langsam vom Hals bis zur Brust hinab.Ihr entfuhr ein Keuchen und ihre Finger krallten sich in sein Hemd, in diesem Moment schien es sie gar nihct zu stören, dass er Reißzähne hatte...vielleicht war sie auch einfach zu abgelenk um es wirklich zu merken.Er leckte an der Linie entlang nach oben, sie hatte wirklich süßes Blut
"Nun Virktoria..."Seine Hand gliet ihen Bauch entlang langsam tiefer und sie drückte sich noch fester gegen ihn.So weit wollte er eigentlich nicht gehen, aber er genoß einfach ihre Reaktion, dieses fast schon ungeduldige Drängen "...wärst du bereit mir deinen ganzen Körper zu schenken?"fragte er und sah sie lächelnd an.Seine Hand liess er wo sie war, drückte sie damit aber sanft gegen die wand.Sie zog nocheinmal die luft ein und nickte heftig."Na dann"
Als er seine Reißzähne tief in ihrem Hals versenkte, schrie sie auf und versuchte ihn mit ihren scwachen kleinen Händen von sich zu drücken, schlug auf ihn ein, aber er merkte es nicht einmal wirklich "Aber, aber...sagstes du nicht du schenkst mir deinen ganzen Körper?Dazu gehört eben auch dein Blut"er lächelte sie kurz an und versenkte dann seine Zähne auf der anderen Seite des Halses nochmal, aus der anderen Wunde lief ein dünnes Rinnsal Blut ihre Brust hinunter.
Langsam erschlaffte ihr Köper, auch wenn sie noch lebte hatte sie keine Kraft mehr sich zu wehren oder auch nur aauf den Beinen zu halten.Rowan schob seine eine Hand unter ihre Taille, damit sie nicht umkippte, spürte wie auch das schwache Klopfen ihres Herzen immer schwacher und schwacher wurde und schließlich ganz verebbte.
Er beugte sich hinunter und legte ihren Körper sachte auf den Boden.Mit den Finger strich er ihr noch ein letztes Mal über die wangen, sie war selbst noch als Tote schön, sah so freidlich aus.Er richtete sich wieder auf und ging aus dem Haus, es war nie gut bei einer Leiche angetroffen zu werden, vorallem wenn sie halb nackt war, er wollte nicht, dass man ihm außer Mord nochetwas unterstellte, dass er nie getan hatte.Als er nach draußen trat musste er leicht schmunzeln, auf der Straße lag immer noch ein einzelner Apfel.

Als Kanda wieder aufwachte, schien die Sonne hell durch die halb geöffneten Gardinen seiner Kajüte. Stechende Kopfschmerzen ließen ihn sofort zusammenzucken, als er sich aufrichtete. Nur schleichend verebbten sie wieder. Und nur sehr langsam erinnerte er sich wieder daran, was die Ursache für diesen 'Kater' war. Er warf einen Blick auf Altea, die mit geschlossenen Augen neben ihm lag. "Was... für eine Nacht", murmelte Kanda leise und legte sich eine Hand auf die Stirn. Da bemerkte er, dass irgendetwas fehlte: das gleichmäßige Schaukeln der Wellen, wenn sie auf hoher See unterwegs waren.
Kanda erhob sich - langsam - und schob die Vorhänge etwas zur Seite, um hinausschauen zu können. Sie hatten an einen Hafen angelegt! Jetzt schon? Wie lange habe ich denn geschlafen? Bitter wurde ihm bewusst, dass es schon später Nachmittag sein musste. Ein weiterer Blick auf Altea versicherte ihm, dass sie noch immer schlief. Daher beschloss er leise, um sie nicht zu wecken, sich an Deck mal ein bisschen umzusehen - und, wenn möglich, nach etwas suchen, was seine Kopfschmerzen linderte. Kanda zog sich schnell etwas über und verließ seine Kajüte.
Oberhalb des Schiffes prallten ihm helle Sonnenstrahlen entgegen, was ihn die Augen zusammenkneifen und leise fluchen ließ. Schnell suchte er Schatten unter dem Mast. Vielleicht sollte er erstmal die Küche aufsuchen und sich etwas mit Wasser regenieren?
Ja, das klang gut.

"Na, wieder klar im Kopf?" rief Say rüber zu Kanda, als sie ihn nach oben kommen sah. Mit einer weiteren Handbewegung deutete er auf sein Katana, dass immer noch hochkant in einer Planke steckte. "Wenn du's nicht rauskriegst, sag bescheid." Sie schaute ihn ausdruckslos an.

Kanda warf Say einen giftigen Blick zu. Er hatte plötzlich das Verlangen.. ihr wehzutun. "Ich schaff das schon alleine, danke", entgegenete er in einem ebenso ausdruckslosen und sachlichen Tonfall und ging auf sein Katana zu. Es steckte nicht sonderlich tief in der Planke drin, also würde er es ohne Probleme herausziehen können. Aber hatte er sich am vorigen Abend wirklich so dumm benommen, dass Say es überhaupt für nötig gehalten hatte, ihm seinen Säbel zu entwenden? Er konnte sich immer noch nicht völlig klar erinnern..
Hastig zog Kanda sein Katana aus der kalten Holzplanke und brachte es wieder da an, wo es hingehörte. Anschließend ging er an Say vorbei, um in die Küche zu gelangen. Auf weitere Kommentare hatte er wirklich keine Lust. Warum nervte es ihn überhaupt, was sie sagte, oder über ihn dachte? In so einem Moment konnte Kanda es nicht verstehen, dass er noch vor kurzem dachte, er wäre nur wegen ihr wieder auf die Skorpion gekommen. Und irgendwie schien da ja trotz allem immer noch was dran zu sein...

Say schaute ihm hinterher, bevor sie sich an Marek wandte. "Da Kanda jetzt wach ist, werd ich auch mal ein wenig jagen gehen.....wird wahrscheinlcih sowieso länger dauern als bei dir." Auf ihren Lippen lag ein leichtes Lächeln. "Wenn irgendwas ist, meld dich einfach." fügte sie noch hinzu, bevor sie zügigen Schrittes über das Deck lief, ohne sich verkneifen zu können, noch einmal ein Blick dahin zu werfen, wo Kanda gerade verschwunden war.

EMily kam zum Schiff zurück, Rowan war anscheinend in der Stadt und sie wollte ihn nicht stören, wenn er anscheinend mal wieder Spass hatte.Sie hatte auf dem Rückweg noch 2 junge Männer getroffen, ihr Glück, deren Pech.Sie ha kurz vor sich Say "Noch nicht jagen?"meinte sie leicht lächeln, nach einer JAgt wra sie meistens nicht so leicht aus der Fassung zu bringen

"Ich hatte noch anderes zu tun." meinte sie ausdruckslos. Emily roch nach Blut, was ihre Stimmung nicht gerade hebte, zu dem, was ihr gerade noch im Kopf herum schwirrte.

Emily lehnte sich an die Reeling "Du solltest jagen gehne..das hebt die Stimmung immer ungemein"meinte sie fröhlich und ließ sich nicht von says schlechter Laune irritieren

"Weist du zufällig wo dein Bruder ist?"

"irgendwo in der Stadt schätze ich mal "meinte sie und zuckte leicht mit den Schultern

"Gut. Pass mir ein wenig auf Marek auf, während ich weg bin." meinte Say, bevor sie über die Reeling sprang und auf dem Pflaster des Hafen landete. In normaler Geschwindigkeit lief sie in die Stadt.

"nochmal spring ich nicht wegen ihm vom Schiff falls du das meinst...aber ich schau schon dass er sich nicht selber erhängt oder so"

Say meinte nichts mehr dazu, sondern verschwand in einer der Gassen, um das Geschehen zu beobachten. Eine Massenhysterie wäre wohl das wenigste, was sie gebrauchen konnte, deswegen würde sie sich nicht einfach einen x-beliebigen Menschen heraus suchen. Sie wartete einen Moment, als ein süßer Duft zu ihr hinüber geweht wurde. Mit ihren Augen suchte sie den Markt nach der Person ab, konnte ihn aber keinem Menschen zuordnen. Schnell mischte sie sich unter die Menge und verfolgte den Geruch. Schließlich landete sie in einer verwinkelten Seitengasse. Sie hörte einen Herzschlag und auch der Geruch kam von hier, jedoch konnte sie keinen entdecken.
Sie riss den Kopf herum, als ein Tropfen des duftenden Blutes neben ihr auf den Boden fiel. Von diesem abgelenkt, bemerkte sie erst zu spät die Person, die neben ihr auftauchte und ihr einen Silberdolch in den Rücken, kurz unterhalb ihres Nackens, rammte. Vor Schmerz schrie sie kurz auf und ihre Knie knickten weg. Die Strapazen der missglückten Verwandlung steckten ihr noch stark in den Knochen und sie war nicht in der Lage, an den Dolch in ihren Rücken zu gelangen, der ihr solche Schmerzen bereitete.
"Ein guter Fang heute." meinte eine Tiefe Männerstimme hinter hier, bevor er ihr einen weiteren Dolch in den Körper rammte. Erneut vor Schmerz japste Say kurz auf.

"so schlimm wirds schon nocht werden " lächelte er jane aufmunternd an und ging mit ihr von bord

Kanda seufzte, als ihm das kalte Wasser den Rachen runterlief und er fühlte sich gleich etwas besser. Einen Moment lang genoss er das Gefühl der Erleichterung, als ihn wieder die penetranten Kopfschmerzen einholten. Und mit ihnen kamen auch die psychischen Stiche zurück, die sich bei jedem weiteren Gedanken tiefer in seinen Oberkörper bohrten.
Kanda stellte die geleerte Flasche auf dem Tresen ab und blickte einen Moment lang ausdrucklos an die weiße Wand ihm gegenüber. Sie war gesprenkelt mit kleinen, roten Spritzern - Überreste einer wohl hastig eingenommenen Vampirmahlzeit.

Commodore James Morgan wusste ganz genau in welche Richtung er segeln musste, um sein Ziel zu erreichen: Nur weiter Südwest, nach London, England.
Er befand sich bereits an der Nordseite der Themse, einer Hafenstadt namens Southend-on-sea, in der er seine Vorräte auffüllen ließ. Dann würde es weiter nach Westen gehen, immer weiter ins Landinnere.
Ein gewisser... Informant hatte ihm - freiwillig, oder nicht - ganz genau erzählt, wo er die Piraten der Skorpion finden würde. Und James Morgan hatte nicht vor, sich diese Chance entgehen zu lassen. Selbst wenn die Piraten schon auf dem Rückweg wären, würden sie wegen des immer schmaler werdenden Flusslaufes der Themse unabdingbar seinen Weg kreuzen.
Zweifellos wären die Piraten in der Überzahl, auch mit ihren ungewöhnlichen Fähigkeiten würde man sich auseinandersetzen müssen. Aber James Morgan und seine Mannschaft hatten einen entscheidenen Vorteil auf ihrer Seite: den Überraschungsmoment.
Und der hatte schon so manche Schlachten zum Sieg gekehrt.

Wie so oft saß sie einfach nur auf ihrem Fass und schaute auf dem Schiff herum. Ein paar der andren Crewmitglieder waren auf Beutezug gegangen. Mica fragte sich wie lange sie es wohl aushalten konnte ohne einen Menschen an zu greifen. Diesen Versuch würde sie nun starten.

Er war in seiner Kajüte und schaute sich ein paar alte Bilder an. Oft schwelgte Alexander in der letzten Zeit in seinen Erinnnerungen. Es machte ihm Spaß die alten Zeiten wieder vor sich zu haben.

Silver lief zu den Docks. Es war sein nächster Auftrag, dort etwas zu erledigen.

Der ihr unbekannte Mann schnappte sich Say und warf sie sich über die Schulter. Sie konnte sich nicht wehren und der Schmerz, den ihr die Silberdolche bereiteten, lies sie nicht mehr klar denken. Sie merkte nur noch das auf und ab, als sie weggetragen wurde. Wie in Trance machte sie das kleine Amulett an ihrem Handgelenk, welches sie vor Jahren von Kanda geschenkt bekommen hatte, ab und lies es auf den Boden fallen. Vielleicht würde es ja von irgendjemanden gefunden werden.

Koru lief indes in seiner Panthergestalt über die Dächer der kleinen Stadt. Er beobachtete die Menschen auf den Straßen und sein Schwanz peitschte ab und zu hin und her. Die Sonne schien angenehm warm auf sein pechschwarzes Fell. Während er so schaute, fiel ihm in einer Seitengasse eine Auseinander setzung auf. Er ging lautlos näher zum Rand des Daches auf dem er sich befand, um noch zu sehen, wie ein zugemummter Mann eine zierliche Frau von dannen trug. Ein Windhauch wehte den Geruch von Say zu ihm hoch und es fing an in seinem Kopf zu rattern. Vorsichtig sprang er von dem Dach, um neben einer kleinen Pfütze dunklen Blutes zu landen. Er schnupperte an diesem, bevor ihm das kleien Amulett auffiel. Auch an diesem schnupperte er und witterte Says Geruch. Die kleine Freundin von dem Vampir... Hastig schaute er sich um, um jemanden andres von der Crew zu entdecken, aber konnte niemanden finden. Alleine hinter dem Mann hinterher zu laufen würde auch nichts bringen, denn dieser war anscheinend ein Profi. Vorsichtig nahm Koru das Aulett zwischen seine Zähne, bevor er wieder nach oben auf ein Dach sprang, um zurück zum Schiff zu laufen.
Dieses war wie leer gefegt. Wieso gehen die alle gleichzeitig jagen? So ein Mist.... fluchte er vor sich hin, beovr er von unter halb des Deckes Geräusche wahr nahm. Schnell lief er nach unten und fand kurz darauf Kanda in der Küche. Koru lief zu ihm und legte das Amulett vor ihn auf den Tisch. "Das gehört dieser schwarzhaarigen Vampirin, ich glaube sie braucht Hilfe." übermittelte er dem ehemaligen Offizier, in der Hoffnung, dass er ihm helfen würde.

Kanda war gerade dabei, wieder an Deck zu gehen, als eine dunkle Gestalt seinen Weg kreuzte.
Der schwarze Panther sprang mit einem kräftigen Satz in die Schiffsküche und kam kurz vor ihm zum Stehen. Die muskulösen Beine bebten, sein Atem ging schwer. Und Kanda war einen Moment lang wie gebannt, von der leisen Anmut der tödlichen Raubkatze.
Natürlich war er Koru schon öfters an Deck über den Weg gelaufen, aber richtig Zeit sich gegenseitig besser kennenzulernen hatten die Männer noch nicht gehabt.
Als er nun Korus augewühlte Stimme im Kopf vernahm, zuckte Kanda kurz, der ungewohnten Präsenz, die er in seinem Geist verspürte, wegen, zusammen. "Say?", flüsterte er unsicher und wurde in seiner Ahnung nur bestätigt, als der schwarze Panther ihr Amulett auf den Tisch legte.
Er hatte es ihr vor ein paar Jahren ohne wirklichen Anlass geschenkt. Kanda hatte es auf einem Markt entdeckt, überdeckt von einer Menge Klamotten und Müll. Der Händler hatte ihm damals erzählt, dass es aus dem antiken Rom stammte, gefunden mit anderen Schmuckstücken in einer Siedlung alter Ruinen. Es war nichts Besonderes gewesen. Aber Kanda hatte gleich gewusst, dass es Say gefallen würde.
Allerdings hätte er nicht gedacht, dass sie es immer noch trug...
"Wo hast du es gefunden?" Kanda nahm das Amulett an sich und kniete sich zu Koru hinunter. Er atmete tief durch. "Kannst du mich hinführen?"

James Morgan und seine Mannschaft passierten Southend. Eine erwartungsfreudige Stimmung legte sich über das gesamte Schiff. Wie blutdürstende Rottweiler, die seit drei Wochen nichts mehr zu essen bekommen haben.

Say wurde währenddessen zu einem düsteren Anwesend gebracht, immer noch von dem scheinlichen Vampirjäger getragen. Innen lief er ein paar Gänge entlang, welche aber immer weiter unter die Erde führten, so schien es.
Nach Ewigkeiten, wie es Say vorkam, blieb der Diener stehen und kramt in seiner Tasche nach einem Schlüssel. Sie hörte ein Schloss knacken, bevor eine Tür auf gestoßen wurde.
Unsanft warf er sie auf einen nassen, mordrigen Boden, bevor er ihr ruckartig die Dolche aus dem Rücken zog. Say stöhnte nur leise vor Schmerz auf, es hatte doch gar keinen Sinn mehr, bald würde es vorbei sein. Aber sie konnte sich nicht beschweren, immerhin hatte sie ein schönes Leben, wenn auch nicht immer die Sonne auf sie schien. Sie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als ihre Arme nach oben gerissen und in Silberfesseln gelegt wurde. Sie fauchte den Diener an, als sich das Silber in ihre Haut fraß. Dieser lachte nur düster, bevor er auch ihre Knöchel in festkettete. "Nun denn, einen schönen Aufenthalt, meine Schöne. Ich hoffe, du kannst ihn genießen, solange du hier bist." er grinste sie an. Sie sah ihn verabscheuend an und spukte ihm ins Gesicht. Dafür erntete sie eine Ohrfeige, bevor der Mann die kleine Zelle verließ und sie abschließ.

Komm. Koru lief schnell vom Schiff, über das Dock und sprang auf das erste Dach am Kiel. Dann drehte er sich um, um zu sehen, dass er hinter her kam. Wenn du weiter so langsam bist, kriegen wir sie nie ein. Meinte er, als Kanda neben ihm war. Er lief weiter über die Dächer, bis zu der Stelle, an der er das Amulett gefunden hatte. Er sprang vom Dach, es war nur noch eine kleine Pfütze geronnenen Blutes zu sehen. Er schnupperte am Boden, um die Witterung des Mannes aufzunehmen. Der große Panther drehte sich um, um zu bleiben, wo Kanda blieb.

Inci saß mit Sereny und Claire in der Küche. Obwohl ihr das schnelle Wachsen des Mädchens zunächst suspekt war, hat sie sich dann doch mit ihr angefreundet. Mit ihrem Bruder jedoch nicht. Während Junge, der schon gar nicht mehr so klein war, sondern schon fast bis an Claires Hüfte reichte, auf dem Boden lag und an einem Knochen kaute, spielten die beiden Mädchen ein Klatschspiel, dass Claire ihnen beigebracht hat. "Ihr habt das echt schnell gelernt. Ihr seid ja schon besser als ich!", lachte Claire, die geschäftig zwischen den Töpfen hin und her lief.

Alec saß auf der Reeling. Er hatte mitbekommen, dass etwas ganz gewaltig schief lief, aber niemand hatte ihn gebeten zu helfen. Man brauchte seine Hilfe nicht. Er seufzte.

Lucas sprang vom Fass. So hatte er sich das Leben auf einem Schiff nun wirklich nicht vorgestellt. Wasser, überall Wasser und keine Action.

Kanda ging gleich in die Hocke, als er sich vom Hausdach hinunterfallen ließ, um sich die Blutpfütze genauer anzusehen. "Weißt du, in welche Richtung sie sind?" Er schauderte. Warum nur hatte man sie mitgenommen? War es ein Jäger, der sie überrascht hatte? Oder jemand, der schon lange geplant hatte, sie zu fangen? Letzteres wäre noch um einiges komplizierter…
Im Großen unterscheidete man die Arten von Lebewesen, die einem Vampir überhaupt gefährlich werden konnten in zwei Kategorien: Die Jäger und die Sammler.
Jäger handelten aus egoistischen Gründen. Vielleicht wurde die eigene Familie durch einen Vampir ausgelöscht und Rache war ihr Antrieb, vielleicht wurden sie verärgert, oder ihnen wurde etwas Wichtiges gestohlen. Oder vielleicht jagten sie einfach nur des Nervenkitzels wegen, der sie reizte. Jäger waren oft gut ausgebildete Schützen und wussten, wie sie einen Vampir diskret und schnell töten konnten.
Die Kunst der Sammler hingegen war es, ihr Opfer möglichst lange und auf qualvolle Weise am Leben zu erhalten. Sie waren Meister darin, die verschiedensten Foltermethoden auf die verschiedensten Arten zu praktizieren.
Ein Sammler konnte aus unterschiedlichen Gründen handeln.
1. der Spaß am Leid anderer
2. die Gier nach einer weiteren Trophäe, die er zur Schau stellen konnte
3. die Selbstgefälligkeit sogar einen unantastbaren Vampir fangen und unterdrücken zu können
Sammler waren nicht so leicht aufzuspüren. Sie waren meistens wohlhabener und dadurch auch in ihrer Vorgehensweiser bedachter, als Jäger. Ihre Behausung, sowie die Wahl ihrer Werkzeuge – als Schutz, oder als Folterapparat – waren größtenteils darauf ausgerichtet, mittleren Schaden, dafür aber größte Schmerzen zu verursachen. Wohingegen Jäger sich meistens auf einfache Gewehre, oder Dolche beschränkten.
Manchmal kam es auch vor, dass bestimmte Menschen Jäger mit einem Ziel beauftragten; sie quasi als Vorhut schickten, um das Wesen ihrer Begierde fangen und auf ihr Anwesen bringen zu lassen. Dieses Bündnis war die wohl gefährlichste Mischung für Vampire, oder andere Individuen mit außergewöhnlichen Gaben, auch wenn sie eher selten existierte.
Überhaupt gab es seit den letzten Jahren nur noch vereinzelt Jäger, oder Sammler, die sich nur selten und wenig interessiert blicken ließen.
Und Kanda hoffte, dass Say lediglich zufällig einem dieser Einzelgänger begegnet war und er ihr nichts antun würde. Auch wenn diese Hoffnungen mit ihrem Amulett in der Hand, und ihrem scharlachroten Blut auf dem Asphalt immer und immer mehr schwanden…

Ja. Komm. Koru setzte vorsichtig eine Pfote vor die andere, um die dünne Spur nicht zu verlieren. Er ignorierte vollkommen die Blicke, die ihn wegen seiner Panthergestalt zuteilkamen, konzentrierte sich nur auf seine Aufgabe. Er hielt kurz inne, um zu überprüfen, dass er die richtige Spur noch in der Nase hatte. Der Typ ist gut. Meinte er leicht gedankenverloren. Bevor er weiterlief. Er sagte nichts zu Kandas Gedanken, die ihn eigentlich sowieso nicht angingen. Du magst sie, oder?