Die besten Jahre

Robert Clarks wurde mit 19 wegen eines Verbrechens inhaftiert, dass er nie begangen hatte. Er wurde aus seinem gut bürgerlichem Leben gerissen, in die finstere Welt der Gefängnisinsel Rezcez.
Er verlor mit einem mal das wenige, dass er besessen hatte. Seine Ehre und sein Ansehen. In den Augen der Gesellschaft war er nun nichts weiter mehr als ein Verbrecher, auch seine einstigen Freunde waren entetzt und glaubten er hätte es getan. Raub, Todschlag und Erpressung. Jemand hate geschickt die Spur zu ihm gelegt.
All das nur, weil er die falsche Frau liebte.

16 Jahre, (14 verdammt lange Jahre davon hatte er im Gefängnis gesessen) sind seither vergangen und die kleine Stadt am Meer hat Robert Clarks längst vergessen.
Als er spätabens vom Schiff auf den Pier tritt ist er nur ein weiter Fremder der übers Meer kam.
Niemand würde denken, dass es sich bei dem wild aussehenden Seemann um einen einst tugendhaften Bürger handelte. Nein so einen Mann konnte nur die See selbst hervorgebracht haben. Sturmwind und Meer waren seine Eltern.
Doch diese sturmgraune Augen... sie kommen ihnen doch irgendwie bekannt vor.
Ja! Sie sind sich sicher... die hübsche Tochter des Gouverneurs hat nämlich auch solche Augen!

Royal:
Robert Clarks alias Boston / 35 Jahre / ehemaliger Gefängnisinsasse, Ex-Bürger

Nolan Wright/ 38 Jahre /der Gouverneur / verheiratet mit Veronica Wright

Tai:
Veronica Wright/35 Jahre/Gouverneurin/verheiratet mit Nolan Wright

Michelle Wright/ 15 Jahre /Tochter des Gouverneurs/ solo

Boston schulterte seinen Seesack und verließ das Schiff. Er verlor keine Abschiedsworte an die Crew. Gute Männer allesamt, natürlich wenn nur wenn man sie mit den Augen eines raubeinigen Seemanns sah. Einem jeden Bürger hätte ihr Aussehen und ihre Ausdrucksweise die Haare zu bergestehen lassen… zudem konnte kaum ein Mitglied der Besatzung der „Rosanna“ eine weiße Weste vorweisen. Doch zwei Jahre enger Zusammenarbeit auf einem Schiff konnten das Bild, dass man von einem „guten Mann“ hatte ändern. Doch Boston war kein Mann langer Abschiedsszenen. Nur vom Käpt’n und vom ersten Mat hatte er sich verabschiedet. Der erste Mat war auch der einzige gewesen, dem er seine Geschichte anvertraut hatte. Doch ob dieser ihm auch geglaubt hatte, dass wusste Boston nicht… doch es war auch nicht wichtig. Er war nun hier.
Er setzte seinen Fuß auf den Pier und schaute sich um. Der Hafen von St. Griffin’s Bay, heruntergekommen wie eh und je. Nur dort, wo die Schiffe der Marine und hohen Herren ankerten, da war er vorzeigbar. Boston warf die Kippe der Zigarette, die er bis eben geraucht hatte auf den Boden und trat sie aus. Wo hin jetzt? Er hatte hier keine Heimat mehr, auch wenn dies einst die einzige Heimat war, die er kannte und wie trat er ihr entgegen? In der abgerissenen Kluft eines Seemannes und mit falschem Namen. Er schaute zum Himmel. Am Horizont zeichneten sich deutlich dunkle Sturmwolken ab. Er wandte sich den Hafengebäuden zu und ging mit schweren Schritten zu einer unscheinbaren Türe, über der ein Schild hing. „Zum roten Greifen“. Die Schrift war verblichen und schwer leserlich, nur der Greif prangte rot und deutlich auf dem Holz.
Er öffnete die Tür und trat in den Schankraum, in dem nur wenige Leute über Tische gebeugt saßen, die von schwachen Funzeln beleuchtet wurden. Die meisten spielten mit Karten um ihr hart verdientes Geld. „N‘ Bier und n‘ Zimmer“, sagte Boston und als er an den Theresen trat und sich eine neue Zigarette anzündete.

Es war schon etwas später am Abend und der Himmel wurde zusätzlich von Wolken verdunkelt. Michelle strich sich noch ein paar mal mit ihrer Bürste durch die Haare, bevor sie diese zu einem Zopf zusammen band. Sie schnappte sich eine dunkel und einfach gehaltene Jacke und streifte diese über. Auch sonst war ihre Kleidung eher einfach gehalten, fast schon richtig bürgerlich.
Michelle blieb einen Moment ruhig in ihrem Zimmer stehen, lauschte. Ihre Eltern waren nicht zu hören. Sie öffnete ihre Türe, trat in den weitläufigen Flur hinaus und schloss sie leise, bevor sie sich - diesmal ohne von ihrem Vater gesehen zu werden - in die Küche schlich, um durch den Bedienstetenausgang aus dem Haus zu gelangen. Draußen warf sie ihre Kapuze über und verließ schnellstmöglichst das Grundstück.
Ihre Eltern hießen es nicht gut, wenn sie sich herausschlich, um sich dann auch noch in der Stadt, mitten im einfachen Volk, aufzuhalten.
Doch ihr war das ganz gleich, sie mochte die Art dieser Menschen, welche, ganz im Gegensatz zu den feinen Herren und Damen, in keinster Weise künstlich war. Sie lief schnellen Schrittes in die Stadt hinein, in welcher zum Abend hin reges Leben herrschte.

Boston bekam sein Bier von der Wirtin auf den Tisch geknallt, die grad ziemlich im Stress zu sein schien. "Die Schlüssel kommen gleich, wenn du mir das Geld aufn Tisch legst... für die nacht 50 pence und das bier 5."
Er kramte das Geld aus den Taschen und schob der Frau ein silber Stück zu, als niemand genau hinsah. Er hatte noch einiges von seiner Arbeit auf dem Schiff übrig und verdammt, dieser Schuppen konnte jedes Geld gebrauchen. "Ich bleibe drei Tage, stimmt so", sagte er und verzog sich mit seinem Bierkrug an einen Tisch in der Ecke.

Nolan Wright saß in seinem Arbeitszimmer und verlas seine Post. Allerlei schreiben gingen über seinen Tisch. Als Gouverneur hatte er wirklich keinen leichten Job. Alle sahen nur das große Haus und die Angestellten, die Dinnerpartys und Empfänge, doch die Arbeit, die wollte keiner sehen.

Michelle lief schneller, als die ersten großen Tropfen den Boden erreichten. Es würde wahrscheinlich ein größeres Gewitter werden, wenn nicht gar ein stärkerer Sturm. Sie zog sich die Kapuze tiefer ins Gesicht und betrat die erst beste Taverne. Mittlerweile regnete es stark, wäre sie weiter gegangen, wäre sie nach kürzester Zeit komplett durchnässt gewesen. Sie zog die Türe hinter sich zu, unbewusst war sie in der Nähe des Piers gelandet, dass Meer zog sie an.
Sie strich sich die Kapuze vom Kopf und trat an den Tresen. Als die Wirtin vorbeikam, bestellte sie einen Rotwein, sie kümmerte sich nicht wirklich um ihr Alter, schließlich war sie eine zahlende Kundin. Sie legte das Geld auf den Tresen und erhielt ihr Glas. Sie schaute sich in der kleinen Taverne um und entdeckte einen freien Tisch in der Nähe des Fensters. Es war nicht wirklich dicht, so dass feuchte salzige Luft zu Michelle drang. Sie setzte sich und hatte nun Zeit, sich genauer umzusehen. Hätte sie das Wetter nicht dazu gezwungen, wäre sie hier wahrscheinlich nicht eingekehrt, es war selbst für sie zu runtergekommen. Sie schaute aus dem Fenster, weiter entfernt konnte man die Wellen an die Boote und Schiffe schlagen sehen, außerdem sah man einige Blitze weiter draußen. Sie nahm einen Schluck von ihrem Rotwein und verzog das Gesicht, sie würde wohl noch länger hier bleiben müssen.

in der Zeit gab es doch noch gar keinen Jugendschutz

Boston sah wie das junge Mädchen die Taverne betrat und die Kapzue vom Kopf zog. Er war mitlerweile beim zweiten Bier angelangt, doch er war sicher, dass es nicht daran lag, dass sie ihm im ersten Moment seltsam vertraut vor kam.
Ein Donnerschlag übertönte kurz die Geräusche in der kleinen Taverne und der aufkommende Wind rüttelte an der Türe.
Ein leichtes Mädchen bahnte sich den Weg zu ihm und nahm kokett mit den wimpern klimpernd ihm gegenüber platz. Er konnte kaum den Blick von dem ersten Mädchen nehmen, dass so gar nicht in diese Szenerie passen wollte.

ja deswegen habe ich ja gefragt....und an ganz kleine kinder werden die sowas ja wohl noch nicht verkauft haben oder :>

Michelle zuckte bei dem Donnerschlag zusammen. Sie bereute es mittlerweile, sich raus geschlichen zu haben. Bei dem Wetter hätte sie es wirklich lassen sollen, doch so schnell würde sie auch nicht weg kommen.
Sie fühlte sich unbehaglich und rutschte leicht nervös auf ihrem Stuhl hin und her. Sie lies ihren Blick noch einmal durch die Taverne schweifen und entdeckte einen Mann, deren Blick auf ihr lag. Ein leichtes Mädchen saß bei ihm und machte ihm schöne Augen. Missbilligend und auch leicht angewidert verzog sie das Gesicht. Doch der Mann schien den Blick nicht von ihr abzuwenden wollen, so dass sie sich beeilte ihr Glas auszutrinken. Sie hoffte, dass der Regen und das Gewitter etwas nachliesen, doch dies schien nicht der Fall zu sein. Sie seufzte leise. Komplett durchnässt werden wollte sie nicht, so viel Eitelkeit besaß sie dann schon.

Victoria Wright klopfte an der Tür zum Arbeitszimmer ihres Mannes, bevor sie eintrat. Es war schon spät am Abend, doch ihr Mann arbeitete immer noch. "Hast du noch viel zu tun?" fragte sie, als sie an den Schreibtisch trat.

ich glaub so ab 13 wirst du zumindest als junge an so ziemlcih alles drangekommen sein.

Das Mädchen bemerkte seinen Blick und wandte sich angewieder an. Sollte sie sich eben nächstesmal eine passendere Umgebung für ihr reiches Auge suchen. "Heute Abend nicht Schätzchen", sagte er und zwinkerte dem Mädchen vor ihm zu, da sie ihm allmälich auf die Nerven ging mit ihrer Koketterie. Zumindest jetzt im Moment. "Ich bin noch ein paar Tage hier", meinte er und sie zog mit einem Nicken ab.
Was wollte er ihr eigentlich noch. Er sollte schauen, dass er weiter kam.

Nolan rieb sich die Augen, die vom Lesen angestrengt waren und Blickte zu seiner Frau hoch. "Für die nächsten Tage", meinte er seufztend, "Aber ich lasse es für heute gut sein." Er hatte es geschafft ein paar wichtige Briefe zu schreiben, die er morgen nur noch einem Boten mitgeben müsste. "Wie spät ist es Liebes?"

Der Regen hatte draußen etwas nachgelassen und auch das Zentrum des Gewitters schwebte nicht mehr genau über der Stadt. Michelle legte das Geld auf den Holztisch neben ihr leeres Glas und warf sich die Kapuze wieder über den Kopf, bevor sie aufstand und das kleine Lokal verließ. Es regnete zwar immer noch, aber sie würde nicht gleich komplett durchnässt werden. Sie machte sich auf den Weg nach Hause, es war schon ziemlich dunkel und die Laternen erhellten die nassen Pflasterstraßen.

"Okay, schön." Victoria setzte ein liebevolles Lächeln auf. "Ich denke, es ist kurz nach Mitternacht." antwortete sie auf die Frage ihres Mannes.

Wo war nur wieder die Zeit geblieben? Nolan stand auf. "Ich denke, dann sollten wir wohl zu Bett gehen", sagte er und erwiderte das Lächeln seiner Frau. Sie war wirklich ein Glücksgriff. Schön, gebildet und zurückhaltend. Welcher Mann wünschte sich nicht eine Frau wie sie? Außerdem hatte sie ihm diese wunderbare Tochter geschenkt, die ebenso schön und klug war. An Zurückhaltung mag es ihr noch etwas mangeln, aber das würde sich schon noch einrenken, dessen war Nolan Wright sich sicher und wenn er selbst dafür sorgen müsste.

Die kleine aus gutem Hause hatte sich verzogen und auch sonst wurde es immer leerer in dem kleinen Lokal. Wirtshäuser waren auch nicht mehr das, was sie einmal waren. Er seuftze, nun es klang eher wie ein grunzen. Er bestellte sich noch ein weiteres Bier.