Tor zur einer anderen Welt ~ [ Tai und Sweety ]

"Du bist unverbesserlich.", seufzte ich grinsend.

"Ich weis." ich steckte den kamm wieder weg und warf einen Blick auf die Uhr. Es war schon kurz vor 6. "Oh man, ich muss dann los, sonst hält mir meine Mum wieder einen 15Minuten Vortrag, über meine Manieren und meinen Umkreis." ich rollte genervt mit den Augen. Wie meine Ma wohl reagieren würde, wenn ich einfach mal gar nicht nach Hause kommen würde? Der Gedanke war verlockend, sehr sogar.

"Dieses ungehobelte Mädchen ist ein sehr schlechter Umgang für dich. Wenn du dich mit dieser vorlauten Göre weiter triffst, wirst du bald ein genau so schlechtes Benehmen haben.", imitierte ich eine ihrer Predigten. Ich konnte diese Frau nicht verstehen. Komisch.. in diesem Moment musste ich willkürlich an die Ledermäuse denken. 'Niemand versteht die Ledermäuse' und ich erst recht nicht.

"Du sagst es. Wirklich du bist ja sooo ein schlechter Umgang." witzelte ich. "Ich kann nicht verstehen wieso ich, so wohlerzogen ich auch bin, mich mit sop etwas wie dir meine wertvolle Zeit verbringen kann." führte er weiter fort. "Langsam könnte sie sich mal etwas neues ausdenken^^" meinte ich dann noch.

"Oh jaa.", sagte ich gedehnt. Dann schlang ich meine Arme um seinen Hals und zwang ihn auf die Knie zu gehen. "Ich bin ein böses Mädchen." Ich ballte meine Hand zur Faust und fuhr mit der Hand über seinen Schädel. Rache ist ja soo süß.

"Ahh!" machte ich, bevor ich ihre Handgelenke packte und diese auf die Decke drückte. Überlegen grinste ich. "Das war wohl nix.,...." sagte ich im Lachen.

Unüberlegt sprang ich auf seinen Rücken und riss meine Hände von der Decke und schlang meine Arme um seinen Hals.

"Okay, du wolltest es ja nicht anders." Ich nahm Heaven huckepack und ging mit ihr zum nächsten Brunnen. Ohne auf die Leute um uns herum zu achten stieg ich in den Brunnen und hielt Heaven unter das herunter kommende Wasser.

"Du Ratte!", schrie ich, als das Wasser auf mich nieder preschte. Ich verstärkte meinen Griff um seinen Hals und brachte ihn - mit unfairen aber gleichzeitig magischne - Mitteln zum Wanken und schließlich zum Fallen. Er landete mit mir noch auf dem Rücken in den Brunnen und war nun genauso nass wie ich.

"So war das aber nicht gedacht!" beschwerte ich mich, aber zu spät, ich war nun auch vollkommen durchnässt. "Na warte du!" ich fing an, Heaven mit Wasser zu bespritzen, um sie weiter zu ärgern. Einige Leute sprangen erschrocken vom Rand des Brunnens auf und gingen mit einem Meckern davon, doch was kümmerten ihn schon anderer Leute Leid. Es war doch schließlich nur Wasser.

Meine Sachen war komplett durchnässt, aber ich scherte mich nicht darum sondern schöpfte Wasser mit meinen Händen und schleuderte sie Louis entgegen. Dann schüttelte ich meine Haare, so wie es Hunde immer taten, und die Wassertropfen flogen wie Geschosse davon. "Eigentlich hatte ich heute schon geduscht.", sagte ich, während ich das Wasser benutzte, um Louis noch nasser zu machen, als er es schon war.

"Doppelt hält besser." sagte ich mit einem Lächeln, während ich sie ebenfalls weiter mit Wasser bearbeitete. Ihr Spaß wurde aber jäh unterbrochen, als einer der Parkgärtner plötzlich vor dem Brunnen stand und sich räusperte.

Ich blickte auf. "Oh?", machte ich dann, als ich den Mann entdeckte. Der Parkgärtner nickte. Ich stand auf und vresuchte aus dem Brunnen raus zukommen. Er war nicht nur nass - wer hätte das gedacht? - sondern auch glitschig, da das grüne Moos am Brunnenboden auch noch glitschig war.

Ich lachte auf, als Heaven ausrutschte und zurück ins Wasser fiel, bevor ich versuchte selbst aus dem Brunnen heraus zukommen. Irgendwie schaffte ich es, mich auf den Rand zu setzen und schwang die Beine herum, bevor ich ihr meine Hand hinhielt, um ihr heraus zu helfen.

"Und das da soll ein Gentleman sein.", sagte ich mürrisch und zeigte mit einer Hand auf Louis und reichte ihm die andere Hand. Ich ließ mich hinaus ziehen und setzte mich auf den Brunnenrand.

"Hab nie behauptet das ich einer bin." meinte ich mit einem Grinsen, während der Gärtner von dannen zog. Ich ging mit Heaven zurück zu unserem Liegeplatz und packte meine Deck in meine Tasche. "Wir sehen uns morgen?" fragte ich.

"Wenn du willst.", sagte ich und zog eine Handtuch aus meiner schwarzen Umhängetasche. Ich rubbelte meine Haare einigermaßen trocken und packte das Handtuch wieder weg.

Ich glaube es wäre Zeit, das Louis etwas "seltsames" sieht.

^mhm kanner ja zu hause machen^^

Ich schüttelte meine kurzen Haare und bespritzte sie wieder mit Wasser, bevor ich mich von ihr verabschiedete und langsam nach Hause schlenderte. Natürlich kam ich viel zu spät und mein nasses Äußeres entging natürlich meiner Mutter nicht. "Junge, was hast du schon wieder gemacht! Die teuren Sachen! Und wieso bist du schon wieder zu spät...?" begrüßte sie mich. "Hi, Mum, ich freu mich auch dich zu sehen....bin mich umziehen." sagte ich und rannte schon fast die Treppe zu meinem Zimmer in dem großen Haus hoch. In meinem Zimmer schmiss ich meine Tasche in die Ecke und kramte mir trockene Sachen aus dem Schrank raus. Meine nassen Klamotten warf ich in den Wäschekorb im Bad. Ich ging zurück in mein Zimmer und schnappte mir meinen Laptop und ging auf den Balkon, der an mein Zimmer anschloss.

Ich hatte auch den Rest meiner Sachen zusammengeklaubt und mich auf den Weg nach Hause gemacht. Kurz bevor ich in meine Straße kam, überfiel mich ein Gedanke aus dem Hinterhalt. "Ich muss ja noch die Bücher abholen..." Solche Sachen fielen mit natürlich immer erst kurz vor meinem Haus ein. Also machte ich mich, immer noch nass, auf den Weg zum Büroartikelladen.

Ich hatte meine Kopfhörer aufgesetz und bekam von dem, was um mich herum passierte, nichts mit. Ich tippte gerade etwas auf meinem Laptop ein, als auf einmal ein Rabe zwischen mir und dem bildschirm entlang flog. Erschrocken sprang ich halb auf und riss mir die Kopfhörer vom Kopf. Ich stand auf und trat ans Geländer meines Balkons. Ich blickte über den weiten, perfekten englischen Rasen, der den Hauptteil unsers garten beschrieb. Am Rande grenzte ein kleiner Wald an. Ich schaute zu den Bäumen und entdeckte ein Einhorn. Moment, ein Einhorn? Ich schloss die Augen und schüttelte kurz den Kopf. Jetzt war es wieder weg. "Jetzt hast du schon Hirngespinste Louis..." murmelte ich.

Ich zog die Blicke auf mich und konterte diese mit einem charmanten aber frechen Lächeln. Ich kämpfte mich durch den Stadtdschungel, und kam irgendwann bei dem kleinen beschaulichen Laden an. Er war schön dekoriert mit Sonnenblumen und Sommergräsern, da fühlte ich mich ja wie zu Hause. Ich wurde mit einem: "Ach du Himmel! Heaven!" begrüßt. "Ich hatte eine kleine, freundliche Auseinandersetzung mit einem Freund.", erklärte ich knapp und ging zum Tresen. "Ist mein Buch denn schon da?"

Ich schüttelte noch einmal den Kopf, bevor ich wieder in mein Zimmer ging und den Fernseher anmachte. Ich zappte ein wenig durchs Programm, jedoch kam nichts ordentliches, also schaltete ich ihn wieder aus. Ich schlich nach unten in die Küche, um mir unbemerkt etwas zu essen zu holen, da schon wieder Freundinnen von meiner Mum im Wohnsalon saßen und mit ihr quatschen. Aber leider Gottes wurde ich entdeckt, als eine ihrer Freundinnen in die Küche kam. "Ach, Louis, ich wusste gar nciht dass du daheim bist mein Lieber." trötete die nervige Stimme von Marielle. Ich seufzte. Gott, wieso tust du mir sowas nur an? fragte ich mich, bevor ich von ihr mit ins Wohnzimmer gezerrt wurde. Es würde also ein lustiger Abend werden.

"Gerade eingetroffen." Herr James - Ihm gehörte dieser Laden und war einer der wenigen Menschen, die keine Vorurteile haben. Er hatte eine freundliches Gesicht, war um die 60 und hatte viele Falten - beugte sich und zog ein Buch aus einem Karton heraus. "Dämon wider Willen, hier."
Ich dankte ihm und verließ das Geschäft mit dem dünnen Buch. Ein kleines weißes Monster mit einem frechen Grinsen zierte das Cover des Buches. Ich lief wieder durch den Dschungel der unangenehmen Gerüche und lauten Geräuschen und presste das Buch an meine Brust, wie es immer in Animes und Amerikanischen Filmen gezeigt wird.

Gegen 22 Uhr konnte ich mich in mein Zimmer retten. Ich schlug die Tür hinter mir zu und hoffte inständig, das meine Mum nicht nochmal hoch kommen würde. Ich holte mir meinen MP3-Player und warf mich aufs Bett. Ich drehte die Musik laut auf, um das laute Geplapper von unten nicht mehr hören musste. Irgendwann schlief ich ein.

Der Abend verlief ganz normal. Nichts wäre nennenswert.
"Hast du meinen Basketball gesehen?", rief Flash, als ich mich gerade in meine Bettdecke eingekuschelt hatte. "Nein!", knurrte ich und zog die Decke über meinen Kopf. Ich hörte bevor ich einschlief noch lautes Rumpeln im Nebenzimmer und einen triumphierenden Ruf: "Da ist er ja." Dann versank ich in der Welt des Schlafes.


~Morgen.. Argg... Warum muss die Schule immer so früh sein?~

Erst dieses leise Klingen in meinen Ohren verriet mir, dass der Traum bald enden würde. Ich klammerte mich an meinen Traum und versuchte nicht auf das immer lauter werdende Geräusch zu achten. Aber es war so, als würde ein Schmetterling gegen einen riesigen Wolf ankämpfen. Natürlich verlor ich den Kampf gegen den Wecker und schlug meine Augen auf.
Das erste was ich sah, war meine ockerfarbene Wand , an der ein großes Poster, das unsere Familie in einem zauberhaften Wald zeigte, hing. Ich musterte mein Gesicht und stöhnte. Die aufgemalten Augen - in diesem Moment sahen sie vorwurfsvoll aus - sagten förmlich: "Steh auf, sonst wirst du wieder zu spät kommen." Ich hätte schwören können, dass sie jedes Mal anders aussahen.
So schnell, wie eine betrunkene Schnecke, stieg ich aus dem Bett, schlich zum Badezimmer, machte mich dort fertig und zog meine Schuluniform an. [Sie war übersät mit Bannern und Schnallen, die ich mühsam an den Stoff genäht hatte. Meine Lehrerin sah es als provokant. Ich sah es als persönliche Note.]