Die Wette

„Ein Tag wie jeder andere, nicht wahr?“ fragte Luzifer Gott, als die beiden sich mal wieder trafen. Gott nickte. „Ein langweiliger Tag.“ antwortete der. „Nun... das lässt sich ändern...“ antwortete der Teufel grinsend. „Ich schlage dir eine Wette vor... wenn ich es schaffe, das Weltengefüge vollkommen zu zerstören, ist die Welt mein... wenn du es schaffst, es zu erhalten, füge ich mich endlich in meine Verbannung.“ Gott nickte wieder. „Die Bedingungen?“ fragte er. „Nun... jeder von uns darf beliebig viele Figuren auf das Feld werfen... jedoch immer nur zwei auf einmal... in zwei Jahren treffen wir uns wieder. Wenn bis dahin noch alles in Ordnung ist, hast du gewonnen. Wenn nicht... Pech für dich, Glück für mich.“ „In Ordnung.“ Gott schlug ein. Die Bedingungen waren festgelegt, die Wette war besiegelt.

Mirjam lief durch den Klostergarten auf ein niedriges Gebäude zu, dass ein Stall zu sein schien. "Kuan, Kuan!" rief sie. Doch er hörte sie scheinbar nicht. Plötzlich stand ein alter Mann vor ihr. "Lass Kuan in Ruhe, Mirjam." sagte er mit einer weichen, großväterlichen Stimme. "Er will dir schaden, glaube mir. Denn du bist von mir auserwählt, die Welt zu retten." Dann war der alte Mann verschwunden. Mirjam schüttelte den Kopf. "Was für ein Mist." murmelte sie und lief weiter. Was sollte Kuan ihr schon böses tun? Er liebte sie schließlich. Oder etwa nicht?

Jacob saß in seinem Zimmer und kraulte Kuro hinter dem linken Ohr, das Schnurren beruhigte ihn und somit schloss er ebenfalls die Augen, entspannte, während im Hintergrund ein klassisches Lied lief, er liebte Klassik, sie schien das auszudrücken was er empfand, er hörte nur selten Anderes, war von dem aber auch nicht abgeneigt, nur bedeutete ihm Klassik viel, so wie er damals zu Hause aufwuchs hatte sich sein Gemüt entwickelt. Doch das Fell Kuros sträubte sich sacht und Jacob öffnete seine Augen, diese dunkelgrünen musterten die Umgebung, doch er sah nichts. "Hey....Kuro, was ist los...ganz ruhig...", flüsterte er, doch dieser stand auf und tappste am Sofa entlang und sprang von der Lehne, lief in den Flur. "Kuro?", fragte er leise als sein Kater fauchte. Somit stand er auf und folgte ihm, doch sah er nichts Auffälliges.

Mirjam beschloss, sich nicht weiter Gedanken darüber zu machen. Ein leises Seufzen glitt über ihre Lippen, als sie daran denken musste, dass sie immer noch zu den Kindern zählte. Es war zum heulen. Manche wurden schon mit zwölf oder dreizehn erwachsen, und sie? Sie war immerhin schon siebzehn. Sie stand vor der Box ihrer Stute und kraulte sie unter dem Schopf. "Nur, weil ich noch kein Tier gefunden habe, dass den Bund mit mir eingeht..." seufzte sie leise. Erwachsen galt man in ihrer Welt nur, wenn man sich mit einem Tier zu einem Körper verbinden konnte. Zu einem Zentauren, Satyr, Minotauren oder was auch immer.

Jacob ging zum Spiegel vor dem der Kater sich immer noch befand und fauchte, packte ihn sanft im Nacken und zog ihn hoch zu sich auf die Arme, kraulte ihn, worauf der Kater sich schwach beruhigte, seinen Schweif um den Arm Jacobs schlang.
Vorsichtig machte der junge Mann einige Schritte auf den Spiegel zu, an dem Nichts ungewöhnlich zu sein schien, doch er hatte ein ungutes Gefühl dabei, nicht zu wissen was los war, er wusste wie empfindlich Kuro war und das dieser nicht ohne Grund irgendeine derartige Reaktion zeigte.
"Was ist das?", fragte er sich selbst leise als er sah das eine Ecke des Spiegels so anders schien, langsam führte er seine Hand zum Spiegel, achtete darauf das Kuro nicht fiel und war dabei äußerst bedacht.
Sacht strich er darüber, die Stelle des Spiegels fühlte sich seltsam an, nicht einmal mehr wie ein Spiegel. Ruckartig lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken und er schrack auf als er einen Schatten an sich vorbeihuschen zu sehen glaubte. Doch als er sich umwandte war nichts zu sehen. Der Spiegel schien ihm einen Streich zu spielen.

Mirjam wurde von hinten umarmt. "Kuan." seufzte sie und drehte sich um. "Genau^^!" nickte der Junge. Er hatte straßenköterfarbene Haare und grasgrüne Augen. Außerdem war er barfuß. "Schläfst du heute wieder bei Leyla?" fragte er grinsend. "Du weißt, dass man auf das Erwachsensein nicht warten kann. Es kommt irgendwann von selbst... wenn du die richtige Erfahrung hast." Mirjam verzog einen Schmollmund. "Das sagst gerade du." murrte sie. "Du bist doch schon seit zwei Jahren erwachsen." Sie entwand sich seiner Umarmung und ging zu ihrer Stute in die Box. "Man kann es ja wenigstens versuchen."

Jacob wandte sich wieder dem Spiegel zu und schrack auf, warum sah er das? Vor ihm befand sich einer Person, doch er sah sie außerhalb des Spiegels nicht, die Person deutete ihm ganz einfach näher zu kommen, doch hatte er genügend Erfahrungen gesammelt um zu wissen, das solche Dinge durchaus gruselig sein könnten und man solchen Dingen skeptisch gegenüber treten müsste.
Kuros Fell sträubte sich ein weiteres Mal ehe auf dem Spiegel die Schrift erschien: "Du wurdest erwählt teilzunehmen, willigst du ein?"
Er zog eine Augenbraue hoch, lachte höhnisch auf. "Natürlich, warum auch nicht?" Anscheinend war der Kreatur Sarkasmus fremd, denn daraufhin stand unter dem Text "Bestätigt". Noch ehe er etwas erwidern konnte verschwand die Gestalt und er schüttelte den Kopf.
"Nur eine Halluzination", murmelte er, hielt Kuro weiterhin fest und strich ihm sanft über das Fell. Er wandte sich vom Spiegel ab und schloss die Augen, schüttelte ein weiteres Mal den Kopf. "Nein, nein... Einbildung...aber Kuro...", er sah hinab. "Du hast es auch gesehen, oder?" Wieder wandte er sich dem Spiegel zu der nun etwas an sich hatte, was ihn noch skeptischer machte, nur langsam näherte er sich diesem und schwieg, bückte sich und sah wieder darauf, berührte ihn sacht.

Mirjam erzählte Kuan nichts von dem alten Mann. Es war eh nur Einbildung gewesen. Sie gähnte. "Wenn du nichts dagegen hast, gehe ich jetzt schlafen." murmelte sie und legte sich neben Leyla ins Stroh. "Bis morgen." murmelte sie und schloss die Augen. Sie wollte zu den Mereas gehören. Wie alle jungen Leute. Die Mereas, Pferdemenschen also, waren die angesehensten Leute. Die meisten wurden in ihre Familien hineingeboren. Aber sie, Mirjam, wusste nicht, wo sie geboren wurde. Sie wurde nur vor dem Kloster gefunden. Zusammen mit dem kleinen Fohlen, das nun ihre Stute Leyla war. Es stand also nahe, dass sie zu den Mereas gehörte. Kuan gehörte zu den Hundemenschen. Sie waren nicht sehr hoch angesehen. Kuan ärgerte sich immer. Seine Verwandten, die Wölfe, waren beinahe genauso hoch angesehen wie die Mereas. Er fragte sich, warum seine Leute so ein niedriges Ansehen hatten.

Jacob lies Kuro herunter als dieser sich beruhigt hatte, dennoch schritt dieser auf den Spiegel zu und schritt...hindurch?! Hatte er gerade richtig gesehen? Sein Kater war einfach weg? Einfach so?
Er schüttelte den Kopf, nein, sowas konnte nicht sein.
"Kuro?", sanft berührte er den Spiegel, er war wie Wasser, flüssig und fühlte sich durchaus kalt an. Die Angst und sein Verstand gebot ihm zu halten, doch er empfand es als wichtiger seinen besten Freund zu retten, wer weiß was ihn dort erwartete?
Er schloss die Augen und schritt hindurch, die Kälte übermannte ihn...

Ruckartig fiel er zu Boden, nicht in der Lage die Augen zu öffnen, doch er hörte das Miauzen seines Katers, sanft stuppste dieser ihn an, strich sich an seinem Arm und blieb anscheinend vor ihm sitzen. "Ah...", murmelte er nur. "Was...war das?", murmelte er nur, war sich sicher das wenn er die Augen öffnete, alles beim Alten war, sicher hatte er nur geträumt.

Kuan war gegangen. Mirjam wachte auf, als sie einen Bums im Stall hörte. Ruckartig setzte sie sich auf. "Wer ist da?" fragte sie mit zittriger Stimme. "Kuan, bist du das? Idiot, zeig dich! Du kannst mich nicht erschrecken."

Jacob lauschte einer fremden Stimme, der Traum schien immer verwirrender zu werden, oder war das gar kein Traum? Nur vorsichtig öffnete er die Augen um erschreckt festzustellen das er sich in einem Stall befand, eine leere Box, mittlerweile hatte Kuro es sich auf seinem Bauch bequem gemacht und Jacob setzte sich vorsichtig auf. "Wo zur....wo...bin ich?", murmelte er zu sich selbst und sah dann zu seinem Freund, strich ihm sanft über das Fell.
Erst jetzt erinnerte er sich an die Aufforderung der weiblichen Stimme und fasste seinen Freund, hob ihn hoch und schritt mit ihm einige Schritte voran, sah sich um.
"Kuan?",fragte er nun deutlich lauter und sah sich um. "Ich weiß nicht wen Sie meinen....Verzeihung, aber...", nur sacht trat er aus der Box. "Es war nicht meine Absicht Sie zu erschrecken...", er sah sich um und schwieg einen Moment, dieser Ort war vollkommen neu für ihn, zumal er doch soeben noch in seinem Flur stand. Er musterte den Stall eindringlich um festzustellen, das er solch eine Art von Bauten und dergleichen nicht mehr kannte, anscheinend hatte sich in Stallungen einiges verändert, seit er in Kindesalter einst geritten war.

Mirjam sah nun den Fremden. "Ihr seid nicht Kuan..." sagte sie verunsichert. "Ihr seid ein Priester." stellte sie dann mit Blick auf Kuro fest. "Aber warum tragt ihr so seltsame Kleider?" Sie strich Leyla beruhigend über die Nüstern. Irgendwie sah er fremd aus. Verloren. Seltsam. Alles Adjektive, die gut auf den jungen Mann passten. "Und wie ist euer Name... Ich muss eure Ankunft bei meinen Erziehern melden."

"Hmm..." Er schwieg auf das Wort des Mädchens. Er und Priester? Er war nicht mal ansatzweise einer Glaubensrichtung verpflichtet, er war sich nicht einmal sicher was er glaubte, dennoch hatte er Religion studiert, oder besser gesagt war dabei und kannte sich deshalb auch aus.
"Seltsame Kleidung?", er sah an sich hinab, eigentlich nichts ungewöhnliches, außer das er keine Schuhe trug, war eigentlich alles gewöhnlich. Er trug weiße Socken, eine schwarze Jeans und ein weißes Hemd, mehrere Ketten und aufgestylte Haare, doch ansonsten. Dann musterte er das Mädchen, dieses trug einen Kimono, was er eher ungewöhnlich fand. Kuro miauzte nur kurz, schwieg.
"Nun gut, mein Name ist Jacob und das ist Kuro, mein bester Freund", sprach er sanft, fuhr ihm dabei durch das Fell. "Und...Ihrer? Und wer sind eure... Erzieher?", fragte er ruhig erhoffte sich Hilfe.
Nun ja, er kannte den Ort nicht, war verunsichert und eigentlich kostete Fragen ja nichts, doch wieso hielt man ihn für einen Priester? Wurde etwa einer erwartet?

"Jacob... was ist das für ein Name?" fragte Mirjam. "Fast so seltsam wie meiner." Sie sah noch einmal an ihm herunter. "Meine Erzieher sind die Mönche dieses Tempels." antwortete sie. "Vornehmlich Mereas." Dann fiel ihr ein, dass er ja nach ihrem Namen gefragt hatte. "Mein Name ist Mirjam." antwortete sie. Sie sah die Katze an. "Seid Ihr am Ende auch noch nicht erwachsen? Wie ich auch?"

"Jacob ist...", er schwieg, da wo er herkam war es normal, da gab es sogar viele Jacobs aber, er wollte nicht unbedingt weiter darauf eingehen. Sein Blick folgte dem Ihrigen.
"Mereas....", er senkte den Kopf sacht, den Namen kannte er nicht wirklich, nicht das er sich entsinnen konnte, hielt dies zuerst einfach für eine Form der Mönche die sich vielleicht in einem Kloster oder Ähnlichem befanden.
"Nett Sie kennen zu lernen, Mirjam", lächelte er und sah wieder zu ihr, antworte sofortig mit: "Ich bin erwachsen, zumindest da wo ich herkomme...", murmelte er nur. "Was meinen Sie mit... erwachsen?"
Kuros Ohren zuckten nur sacht, er schloss die Augen und schnurrte leise, bewegte den Schweif nur sacht.
"Ähm... und wo befinden sich die Mönche des Tempels...beziehungsweise...der Tempel?", fragte er ruhig und schwieg danach wieder.

"Momentan schlafen sie." antwortete Mirjam. "Erwachsen ist, wenn man ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft ist... wenn man sich mit einem Tier zu einem Körper zusammenschließen kann." erklärte sie dann. "Es gibt verschiedene Gruppen. Die angesehensten sind die Mereas, die Pferdemenschen." plapperte sie munter drauf los, um ihre Unsicherheit zu übertünchen.

"Achso, das leuchtet ein", nickte er nur, schüttelte daraufhin aber mit dem Kopf. "Verbinden mit Tieren?", nun war wieder der verwirrte Blick zu sehen, der beinahe dem eines Kindes glich, er sah zu Kuro herab der sich an Jacob schmiegte.
"Ich weiß nicht ob ich das möchte... wenn er plötzlich nicht mehr da wäre. Ich denke ich bin einer der wenigen Menschen hier die nicht erwachsen werden möchten?", fragte er vorsichtig, sah zu Mirjam, diese schien wohl auch vor eine Mereas zu werden, denn ihm war nicht entgangen wie sie von den Mereas sprach und sich gegenüber ihrem Pferd verhielt, zumindest schloss er das es ihr Pferd sein müsste.
Er sah beide an, legte den Kopf schief und schwieg einen Moment. "Hmm...Sie schlafen momentan, dann werde ich sie keinesfalls bedrängen, ich kann warten...anscheinend werde ich wohl etwas länger hier sein...", sprach er nun wieder gefasst, sein Blick ruhig, wohlwissend auf was er sich einlassen würde, zumindest glaubte er es zu wissen. Selbst wenn ihn die Tatsache beunruhigte das an diesem Ort die Menschen wohl...verrückt waren? Wie sollte man sich mit einem Tier verbinden? Entstanden etwa so Zentaur? Seine Gedanken schweiften einen Moment lang ab und sein Blick wurde starr auf ihr Gesicht gerichtet, selbst wenn er eigentlich durch sie durch zugucken schien.

"wie du meinst..." meinte Mirjam schulterzuckend. "Aber du solltest erwachsen werden. Außerdem kannst du dich, wenn du dich einmal verbunden hast, nach Belieben wieder trennen." Sie sah ihn an. Er war seltsam.

Jacob sah zu ihr, wie sie mit den Schultern zuckte, so gleichgültig, empfand er es doch als unangenehm, das sie ihn für so seltsam empfand. Er konnte sich nicht vorstellen etwas mit einem Tier zu tun, sich mit dem zu verbinden oder Ähnliches, egal wie viel Kuro ihm bedeutete, warum war sie so... versessen auf diesen Gedanken?
"Ich weiß nicht, mal schauen.... sowas ist trotzdem ein großer Schritt...da müsste Kuro schon mit einverstanden sein und ich müsste es mir auch überlegen... egal welch ein Stand mir dann gebühren würde..."

"Du bist wirklich seltsam." sagte Mirjam nachdenklich und sah seinen Kater an. "Es ist doch normal..." Sie strich ihrem Pferd über den hellbraunen Hals. "Ich könnte mir gar nichts anderes vorstellen... alles andere ist... geradezu absurd." sagte sie, ihre Worte mit einem Nicken bekräftigend.

"Normal?", fragte er zu sich gewant und schwieg danach, solche Dinge waren für ihn keines Falles normal, sowas war.... Geisteskrank.
Er schritt zum Ausgang des Stalles und schritt vorsichtig hinaus, sah sich um. "Wow....", murmelte er nur. Alles sah anders aus, ein Extrem bot sich ihm. Er selbst lebte in der Großstadt und war noch nie auf dem Lande gewesen, zumindest keinem, das so naturreich war wie dieses.
Nur vorsichtig setzte er Schritte voran, doch Kuro glitt ihm sanft aus den Armen, tappste neugierig voran.
"Das... ist komisch...diesen Ort kenne ich nicht, dabei kenne ich unsere gesamte...Umgebung...", murmelte er, wandte sich nun wieder dem Stall zu.
"Ich bin wohl doch...von etwas weiter her....", sprach er nun deutlich lauter, sein Kater näherte sich ihm nun wieder, war die Umgebung wohl nicht so vertrauenswürdig.

Mirjam schwang sich über die Boxentür. "Bald werden die Mönche aufstehen." sagte sie leise. "Soll ich dich zu den Häusern geleiten?"

"In die Häuser?", er wandte sich ihr zu. "Gerne....", ergänzte er mit einem Nicken, sah sich noch einmal um, warum war alles so ungewohnt anders? Nichts glich dem Standard das er kannte, er sah weder Strommaste noch Ähnliches.
Kuro schritt langsam auf Mirjam zu musterte sie nur kurz ehe er mit seinem Körper sich sacht gegen ihr Bein rieb, danach an ihr vorbeitappste um die selbe Aktion zu wiederholen. Daraufhin konnte Jacob nur lächeln, sein Begleiter schien mit dieser Situation weniger überfordert zu sein als er selbst.

Mirjam beugte sich zu ihm herunter und strich ihm sanft über das Fell. "Kuro... was für einen schönen Namen du hast..." sagte sie. "Komm mit uns. Du bist zwar herzlich eingeladen, zu verweilen, aber genauso herzlich eingeladen, uns zu begleiten." meinte sie lächelnd und ging dann voraus. Langsam ging die Sonne auf und ein leicht scheppernder Gong ertönte. "Sie rufen zum Morgengebet." erklärte Mirjam und zog Jacob am Ärmel hinter sich her, während sie schneller lief. "Es ist verboten, es auszulassen."

Kuro folgte den beiden nur langsam, würde sie sowieso nie verlieren, zumindest schien es den Eindruck zu machen.
Jacob hingegen folgte ihr, stolperte letzten Endes nur noch hinter ihr her. Ein morgendliches Gebet war für ihn nicht sonderlich ungewöhnlich, doch war es schon ungewöhnlich das es ein Gesetz war.
Er sah sich um, nur flüchtig konnte er sich einen Blick über das verschaffen, was es zu sehen gab. Er erhoffte sich nunmehr Antworten, doch irgendwie stieg in ihm ein unwohliges Gefühl auf, eines das ihn sogar verzweifeln lies. "Ehm...", murmelte er nur, hatte sofortig vergessen was er eigentlich sagen wollte als er alles um sich herum erblickte.