Weit, weit weg

(öhm... nein...)

"Ayashi..." begann Ayani zögerlich. "Still, Ayani... du bist hier geboren... du verstehst nicht, was wir durchgemacht haben..." schnitt Ayashi ihr zornig das Wort ab. Seine Schwester berührte ihn am Arm. "Bitte." sagte sie nur.

"Hör auf deine Freundin.", meinte Mandy. Ein leises Gefühl der Unsicherheit breitete sich in ihr aus. Vielleicht ist sie zu weit gegangen. Ihre Hand glitt automatisch zu ihrer Hosentasche. Mit der Leiter, konnte sie sich wenigsten etwas verteidigen. Sie hätte das Kästchen genommen und auf den Knopf gedrückt, damit die Sprossen hervorschossen.

Och komm schon, du weißt genau was ich meine. Typisches Szenario: Zwei hassen sich, und dann <3

"Seine Schwester." sagte Ayani kalt.

(sorry, aber ich stand gerade echt auf dem Schlauch.)

"Die Ähnlichkeit ist verblüffend.", meinte Mandy ironisch.

"Halt du dich daraus." fauchten beide gleichzeitig und funkelten sie aus den gleichen gelben Augen an. "Wir wissen selbst, dass wir uns nicht ähnlich sehen." fügte Ayashi noch hinzu. Ayani sah sich kurz um. "Wie wäre es, wenn wir, anstatt uns anzugiften, wieder zurück zum Thema kommen würden?" seufzte sie.

"Welches Thema?", rief Mandy aufgebracht. "Das einzige was mich jetzt interessiert, ist was ihr hier bei meinem Haus macht und warum ich mir so belästigt!" Sie würde alles ihrem Vater melden müssen, wenn sie diese Wesen vom Hals haben wollte.

Bist du einverstanden? *liebguckt*

(meinetwegen)

"Wer belästigt hier wen?" fragte Ayashi aufgebracht. "Ihr habt uns zuerst belästigt." "Ayashi, beruhige dich. Mutter wäre sicher nicht davon begeistert, dass du dich hier so rüpelhaft benimmst." sagte Ayani leicht gereizt. "Wir wollen nur wissen, warum ihr hier den Wald zerstört. Wir waren zuerst hier. Wir wollen wissen, warum ihr hierhin gekommen seid."

"Ach, leckt mich doch.", meinte Mandy und stampfte vorbei. Ihre Ballerinas, die als Retro bezeichnet werden könnten, gaben klackerte Geräusche von sich. Sie hatte wenig Lust sich mit zwei Gestalten über den Wald zu reden.

Ayani zuckte mit den Schultern, packte ihren Bruder am Handgelenk und beide verschwanden lautlos im Wald. "Wenn sie nicht reden will, bitte." sagte sie.

Ich hab gedacht, die verschleppen sie Wäre sicher lustig gewesen ^^

Mandy brauchte dringend eine Abwechselung. Ihr drohte zwar Ärger, weil sie sich aus dem Zimmer geschlichen hatte, aber es könnte ja nicht schlimmer werden.

Ayashi riss sich plötzlich los und sprang Mandy hinterher. Als er sie erreicht hatte, zog er sie mit sich. "Aber nur auf deine Verantwortung." sagte Ayani vorwurfsvoll. "Jaja, schon gut." murmelte ihr Bruder.

[ ;D ]

"Lass mich los, du stinkendes Fellknäul!", kreischte Mandy und tritt um sich. Wie konnten diese primitiven Wesen es überhaupt wagen?!

"Erstens bin ich kein Fellknäul, zweitens bist du diejenige, die hier stinkt." sagte Ayashi trocken. "Und drittens lassen wir dich jetzt auch nicht mehr so einfach gehen." fügte Ayani noch hinzu, während sie aus einigen Stricken und einem Tuch einen Knebel anfertigte.

Als Tochter eines reichen Mannes wusste Mandy sich zu verteidigen. Sie trat nicht hinten und traf die Juwelen des Jungen. Sie hoffte inständig, dass die Anatomie nicht so verschieden war, wie die eines Menschen.

Ayashi zischte schmerzerfüllt. Seine Fingernägel wandelten sich zu Krallen, die sich schmerzhaft in Mandys Arme bohrten. "Das wagst du nicht noch einmal." zischte er, mit einer Stimme, die weit animalischer war als zuvor.

Sie wagte es noch einmal. Schlimmer konnte es ja nicht werden, denn die Nägel hatten sich schon unter Schmerzen in ihre Fleisch gebohrt.

"Bist du wahnsinnig?" fragte Ayani Mandy entsetzt. "Er kann dich ohne Probleme töten... du hast ja nicht einmal eine wirkliche Waffe dabei!" Ayashi stieß ein Brüllen, wie von einer Raubkatze aus. Seine Hände wandelten sich... wurden starke, mit weichen Ballen und scharfen Krallen besetzte Pfoten, sein Körper wandelte sich... er riss Mandy mit sich zu Boden und stand nun als eine große, braunschwarz getigerte Raubkatze, über ihr und fletschte seine eindrucksvollen Zähne.

Mandy riss sich den Knebel aus den Mund und das Kästchen aus der Hosentasche. "Bring deinen Bruder dazu, von mir runter zugehen.", forderte Mandy. Sie umfasste das Kästchen und bereitete sich vor, die Sprossen hinausschießen zu lassen.

"Das musst du selbst schaffen." antwortete Ayani, während Ayashi ihr das Kästchen aus den Händen schlug. "Glaubst du, wir verwandeln uns von jetzt auf gleich einfach so in Raubkatzen?" fragte sie. "Nur diejenigen, die uns zornig machen, können uns auch wieder beruhigen."

"Verdammte Scheiße, bring dieses Biest dazu abzuhauen, oder ich schreie den ganzen Wald zusammen!", kreischte Mandy und versuchte die Raubkatze von sich herunter zu schubsen.

"Dieses Biest ist mein Bruder. Und ich würde an deiner Stelle aufpassen, was du sagst, sonst hast du gleich zwei Katzen, die dich am liebsten umbringen wollen." sagte Ayani gefährlich sanft. Sie streichelte ihrem Bruder über den Kopf. "Komm Ayashi... du hast doch gehört... wir können es uns nicht leisten, dass sie die uns die anderen von ihren Leuten auf den Hals hetzt..." sagte sie sanft. Ayashi ließ von Mandy ab und setzte sich neben seine Schwester. "Du musst dich aber dennoch entschuldigen..." sagte Ayani leise.

Mandy rappelte sich auf und blickte sie voller Abscheu an. "Lasst mich einfach in Ruhe. Es gibt noch andere in der Siedlung. Geht denen auf die Nerven." Sie schüttelte ihren Kopf und blickte zu der Raubkatze.

Ayashi knurrte leise. Dann richtete er sich auf und war wieder er selbst. Stolz sprach aus seinem Blick. "Ayani, komm. Sie sind es nicht wert, dass wir uns mit ihnen abgeben." sagte er. Ayani nickte. Nun konnte man eine große, wenn auch keine äußere Ähnlichkeit, sehen. Es war eine innere Ähnlichkeit.

"Nicht wert?" Mandy stampfte auf. Ihr Blick fiel auf das Kästchen und sie hob es auf. "Das habe ich in der Dritten gesagt, weil ich eifersüchtig war." Ein gewinnendes Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus.

"Dann hattest du da noch deinen Stolz." sagte Ayashi sauer. "Den du nun offenbar verloren hast."