Infernal King

19 Jahre … 19 Jahre sind vergangen, seit Kira und Eric die Erde verlassen haben. 19 Jahre sind vergangen, seit die Königin ein Kind geboren hat und es in der Obhut ihrer Nachfolgerin und Cousine Amica zurückließ.
Sechs Jahre später, nach dem mysteriösen Tod der Königin, erschlich sich niemand Geringeres als Seishiro das Vertrauen des jungen Thronfolgers und das Unheil nahm seinen Lauf. Seishiro zog den Jungen nach seinem Bilde auf und legte ihm somit die Herrschaft der Rachsucht und der Grausamkeit ans Herz. Und so wie Seishiro den Sohn seiner verflossenen Braut erzogen hat kümmert dieser sich sehr wenig um das Wohl des Volkes, eher um seine persönlichen Bedürfnisse. Nun haben seine Grausamkeiten ein solches Ausmaß angenommen, dass Kira sich gezwungen sieht einzugreifen …

Kira öffnete die Augen und fand sich im Wald wieder, die Reise hatte nicht einmal eine Minute gedauert. Sie sah sich um. Kam es ihr nur so vor, oder war der Wald lichter geworden? Zögernd ging sie einige Schritte.

Delix hatte lange keine Wünsche mehr erfüllt. Wenn das so weiter ging, würde sie an Langeweile sterben. Sie entschied, dass etwas dagegen getan werden müsste.
Die Dschinn schwang sich von der hohen Mauer und landete verspielt auf den Füßen. Dabei fiel ihr der zerschlissene Stoffhase aus der Hand. Das schwarze Tier sah sie vorwurfsvoll aus den Knopfaugen an. "Nun komm, so schlimm ist es nicht auf dem Boden zu liegen." Doch anstatt ihn einfach hochzuheben, ließ sie einen Windstoß kommen, der so stark war, dass er den Hasen in die Luft wirbelte und Delix einfach nur nach ihm greifen musste.

Shadow ging durch den Waldrand. Sie erwartete einen der Spione, die hin und wieder vorbeikamen und einen Transportzug ankündigten. "Komm schon." murmelte sie.

Kira ging langsam Richtung Waldrand. Sie würde sich erst alles anschauen und dann entscheiden, was zu tun war.

Shadow blieb stehen. Sie sah jemanden auf sich zukommen. Eine Frau... nicht der erwartete Spion. Sie zog ihr Schwert, dessen Heft das Wappen der einstigen Könige zierte. Niemandem verriet sie, woher sie das Schwert hatte. War doch bekannt, dass es einst die Waffe des jüngeren Prinzen gewesen war.

Fleur lag auf einer Lichtung, die von Blumen bedeckt war. An die tote Wandersfrau dachte er schon gar nicht mehr. Er hatte sie in den Fluss geworfen, als die Leiche angefangen hatte zu stinken. Er döste und einige Schmetterlinge tanzten um ihn herum. Alles in allem schien es ein weiterer normaler Tag im leben des Nymphos zu werden.

Kira blieb stehen, als sie eine Gestalt bemerkte, die ihr Schwert gezogen hatte. Automatisch glitt ihre Hand zu dem Heft ihrer Waffe.

"Wer seid ihr?" fragte Shadow misstrauisch. "Ihr seid nicht von hier... ich würde euch kennen."

"Nein, ich bin nicht von hier ... Ich war schon lange nicht mehr in dieser Gegend." sagte Kira, beobachtete die Frau misstrauisch.

"Sagt mir euren Namen... bevor ich mir überlege, euch aufzuschlitzen." sagte Shadow drohend.

"das würde ich zu verhindern wissen ... Mein Name lautet Kira ... Und wer seid Ihr?"

"Kira?" fragte Shadow ungläubig. "Meinen Namen... verrate ich nicht... aber man kann mich Shadow nennen..."

"Ja Kira. Shadow also ... Klingt ja seht geheimnisvoll" sagte Kira. Auch sie verbirgt etwas dachte sie

"Tja... hat nicht jeder seine Geheimnisse in diesen düsteren Zeiten?" fragte Shadow leise und steckte ihr Schwert wieder in die Scheide. Sie glaubte, sie konnte ihr vertrauen... wenn sie die war, für die sie sie hielt.

"Doch, wahrscheinlich schon." sagte Kira. Ihre Hand löste sich von ihre Schwert, als sie sah, dass Shadow ihre Waffe wieder wegsteckte. Man konnte nie wissen. Vermutlich konnte sie nicht einmal ihren alten Freunden vertrauen.

Shadow nahm die Hand vom Griff. Nun sah man das Wappen. Ein großer, wunderbar grüner Smaragd steckte oben am Griff. "Nun... Kira... wenn ihr die seid, die ich meine, die ihr seid, dann willkommen bei uns."

2Wer, denkt Ihr denn, bin ich?" fragte Kira

"Die Kira, die einst verschwand... die ihr Kind zurückgelassen hat." antwortete Shadow.

"Ja, genau die bin ich" sagte Kira, knirschte leise mit den Zähnen.

Shadow nickte langsam. "Nun... wie gesagt... willkommen in der Heimat..." Sie grinste. "Vielmehr... willkommen bei der Resistance."

Xante hatte sich in dem Leichenhaus eines vermoderten Friedhofs niedergelassen. Er war unruhig. Jemand war nun hier auf der Erde, das nicht hier sein sollte. Noch jemand, abgesehen von ihm. Dieser Jemand schien ganz in der Nähe zu sein. Der Gefallene stand auf und schaute aus dem kleinen vergitterten Fenster. Er konnte nicht sonderlich weit sehen. Bäume versperrten die Sicht. Sollte es wirklich sein, dass sich ein Himmelswesen auf die Erde verirrt hatte? Er warf sich einen Mantel über und trat ins freie. Die Morgendämmerung hatte bereits eingesetzt. Normalerweiße ging er ja nicht tagsüber raus. Doch das hier, war zu interessant, als das er es einfach ignorieren konnte.

Fleur stand auf und streckte sich. Er war am verdursten. Also machte er sich auf dem weg zu einer kleinen Quelle, die aus einem Felsspalt sprudelte. Die meisten Leute, würden sich wohl wundern, wenn sie Fleur gegegnen würden. Die anmutige Art, mit der er sich bewegte, die jedoch doch noch einen kindlichen Aspekt zeigte und nicht zu letzt die Tatsache, das der Junge nichts weiter trug als die Blumenmuster auf seiner haut, die die meisten wohl für besonders aufwendige Tattoos gehalten hätten.
Fröhlich hüpfte er über die Wiese. Er hatte keinen grund sich zu Sorgen oder gar vor irgend etwas angst zu haben... solche Gefühle, waren ihm noch fremd.

"Die Resistance also ... Einverstanden. ich würde so ziemlich alles tun, um ihn aufzuhalten"

Ein Grinsen huschte über die Lippen der scheinbar jungen Frau. "Nun denn..." murmelte sie und sah in den Wald hinein.

Kira folgte Shadows Blick.

"Er kommt heute offenbar nicht..." murmelte Shadow. "Hoffentlich haben sie ihn nicht gefangen."