Infernal King

Sie lief durch die Straßen und bemerkte, dass seit gestern sich alles komplett verändert hatte. Jetzt sah sie Stadt genauso aus wie jede andere, die sie in den letzten Wochen, sogar Jahren , besucht hatten - menschenleer...... Nala hatte sich erhofft, dass es wenigstens hier nicht so aussehen würde und hatte auch die Hoffnung weiter getragen, als sie gestern Abend das schöne Fest gesehen hatte, doch jetzt kam sie sich vor wie in einer Geisterstadt. Trotzdem musste sie irgendwoher neue Vorräte besorgen. Vielleicht fand sich ja hier irgendwo eine Bäckerei....
Ihre Füße setzten einen Schritt nach den anderen, mehrere Meter lang, dann mal um die Ecke und wiederum zurück. Erst nachdem Nala eine Weile gesucht hatte, fand sie schließlich doch einen Laden, der danach aussah als würde man dort lebensmittel verkaufen. Sie öffnete die Tür und trat in die Stube ein. Merkwürdigerweise gingen ihr die Frauen, die vor ihr an der Theke standen, zur seite als sie Nala bemerkten. Sie gesellten sich zusammen etwas weiter von ihr entfernt und begannen plötzlich zu munkeln.
Sollte ihr nur recht sein, wenn sie so schneller voran kam. Schnell war der Geldbeutel aus der Tasche gekramt und auf die Theke gelegt. Sie öffnete den Knoten mitdem das Bündel verschlossen war und schüttete die Kupfermünzen raus. "Gebt mir einfach alles,was ich dafür bekommen kann und was nicht so schnell verdirbt.", sagte sie kurz und steckte den leeren Geldbeutel zurück. Jetzt hatte sie garnichts mehr.

Die Mann zählte die Münzen ab und griff nach einem Leib Brot.

Natürlich. Mehr hätte man dafür nicht erwarten können, doch es war besser als garnichts, dachte sich Nala und blickte zu den Frauen die immerwieder in ihre Richtung starrten. Sah sie denn wirklich so sonderlich aus? In dieser Gegend war es wohl nicht normal, wenn jemand auf der Durchreise mal kurz vorbei kommt und neue Verpflegung besorgt.

Eine weitere Frau stand in einer Tür, dicht gedrückt an den Türrahmen und auch sie beobachtete Nala mit mistrauischen Augen. Sie sah aus als wäre sie die Frau oder eine Verwandte des Mannes, der ihr gerade das Brot geben wollte. Dieser bemerkte erst jetzt, dass seine Frau auf ihn herüber starrte und ihn mit ihren Blicken versuchte herzurufen. Denn sprechen wollte sie anscheinend nicht.
"Einen Moment bitte", sagte der Mann und ging zu seiner Frau, die ihm irgendwas zumunkelte. Sofort kam er wieder und griff auf einmal nach zwei weiteren Leiben Brot und zwei gute hände voll trockenfleisch, verband sie mit einer schnur und legte sie dazu. "Bitte schön." ,sagte er leise, als seie er verängstigt, wobei er zuvor noch ganz normal zu ihr gesprochen hatte.

Nala verstand nicht warum sie soviel für so wenig Geld bekam und erstrecht nicht warum der Mann angst zu haben schien - vor ihr. Doch wie zuvor sollte es ihr nur recht sein und Nala stopfte die Brote und das Fleisch in die Tasche. Daraufhin verließ sie den Laden und lief gen Marktplatz.
Gestern noch war er überfüllt gewesen von menschen mit heiteren gesichtern und vielen ständen. Heute erinnerte Nala nur noch der Brunnen an dem sie gestern mit dem Feuer getanzt hatte, an das fest.
Wenige Menschen liefen über den Platz und verfolgten geradezu nala mit ihren blicken. Was hatte sie denn getan?
Plötzlich sprach sie ein alter Mann an mit erzornter Miene sie an. "Und du wagst es dich noch blicken zu lassen?! Verschwinde aus unserer Stadt! Los verschwinde!"
Nala verstand nicht was der alte Greis damit meinte, wusste auch nicht zu antworten, doch das übernahm ihr der Mann sofort:" Hast du nicht verstanden?! Ich sagte du sollst gehen! Du hast genug unheil über diese Stadt gebracht du......du Hexe!"
"Was?!", fragte Nala verwirrt. Was hatte sie denn nur gemacht?

Eine junge Dame lief auf den alten Mann zu und rief nur :"Vater! Lass es sein! Du bringst dich noch in Gefahr!"
"Nein! Ehe dieses Teufelsweib nicht verschwunden ist, gehe ich nicht!", schrie er zurück.
Die Dame packte ihn am Ärmel und zog ihn zurück. "Willst du ,dass sie dich noch umbringt?! Wenn sie nur den Drachen auf dich hetzt!"

"Was? Warum sollte ich....?" Nala verstand garnicht ,was sie damit meinten. Wie kamen sie darauf, dass Nala ihnen einen Drachen aufhetzen wollte? Sie würde doch niemals....

"Zum Teufel mit dir! Zum Teufel mit dir und deinem Drachen! Wir haben dir nichts getan und du hetzt einen Drachen auf unsere Leute! Hattest du denn kein Erbarmen mit den Kindern, die dein Drache gefressen hatte?! Zum Teufel! Zum Teufel mit dir!", schrie der Greis und ließ sich von seiner Tochter wegziehn, die versuchte ihn zu beruhigen und voller Angst in den Augen zu Nala starrte. "Bitte geh und lass unsere Stadt in Ruhe!", rief sie und verschwand mit dem alten Mann.

"Welche Kinder?",fragte Nala sich und verließ schnell den Marktplatz. Eigentlich wollte sie gerade ihre Wasserflasche auffüllen am Brunnen, doch die Sache mit den Kindern, die Luna angeblich gefressen haben sollte, war ihr nicht geheuer.Nala lief die Straßen entlang, verfolgt von vielen Blicken, rannte bis sie das Tor erreichte.

"Da ist sie! Schnappt euch die Mörderin!", schrie es von hinten. Als Nala sich umdrehte sah sie eine Schar von Wachmännern auf sie zu rennen. Sofort war ihr klar, dass das ,was der alte Greis gesagt hatte, tatsächlich stimmen musste. Zumindest für die Bürger. Kurz nachdem sie angefangen hatte auf dem Markplatz die Feuerkugel in die Luft zu schießen, erschien Luna, die die Menschen in Panik versetzt hatte. Sie hatten es wohl mit ihr in Verbindung gebracht. - doch dass Luna dazu noch kinder gefressen haben sollte, wollte sich irgendwie nicht erklären lassen. vielleicht hatten sich die bewohner das auch nur ausgedacht, weil in dem Chaos Kinder verschwunden sein könnten. Ach sie hatte garkeine Ahnung wie es dazu kam, dass sie verfolgt wurde. Das einzige was ihr jetzt klar war, war die tatsache, dass sie lieber land gewinnen sollte. Denn Mord wurde mit dem Tod bestraft.
Nala rannte wie von einer biene gestochen richtung stadttor, doch plötzlich stolperte sie, ihre tasche rutschte einige meter weiter von ihr weg und das essen rollte raus. Sofort stand sie auf, griff nach der tasche und sammelte schnell ihre sache ein. Sie rannte, so schnell sie konnte, aber einer der Wachmänner ergriff sie schließlich und hielt sie fest. Der Rest kam und verknotete ihr die Hände mit einem Seil, damit sie nicht auf die Idee kam feuermagie gegen die Männer einzusetzen. Dann wurde sie abgeführt, auch wenn nala sich noch so wehrte und schrie "Luna!Luna!" keiner kam ihr zur hilfe.

In den Kerker wurde sie geschmissen, achtlos reingeworfen und die Tür verschlossen. "Lasst mich raus! Ich bin unschuldig!" ,schrie sie ,doch die Männer verschwanden und Nala hockte auf dem kalten steinboden im schein einer fackel.


Luna erwachte als die Sonne auf dem Weg zum höchsten Punkt war, gähnte und sah um sich. Niemand war da. Vielleicht ist Nala in die Stadt gegangen um etwas zu essen zu holen..., dachte sie sich und in dem Moment grummelte auch gleich ihr Bauch. "Gut so,denn ich habe einen mordshunger. Ich würde morden für etwas zwsichen den Zähnen", murmelte sie und lachte.

Daniel wich den Böen aus, parierte zur Not um ihnen zu entgehen, doch eine traf ihn knapp, zischte an ihm vorbei.
Erst im Nachhinein sah man wie der Ärmel seines Hemdes sich teilte, ihm Blut aus einer dünnen, kleinen Wunde floss.
Doch Daniel verzog keine Miene, er war es gewohnt Schmerzen zu haben, keiner konnte so groß sein wie der, den er selbst erlebt hatte.
Er musste sich einigermaßen verstecken, durfte nicht das offene Gelände nutzen, denn so würden die Böen ihn treffen und Kensei hätte Möglichkeiten ihn aus jedem Winkel zu beobachten und zu attackieren.
Er sprang zum Nächstbesten Baum und drückte sich an diesen, sah noch einmal auf seine Wunde.
"Hmm...er hat Kraft...aber er nutzt sie kaum...ich spüre es...", murmelte er nur ehe er sich auf einen Ast des Baumes schwang, das Schwert in der Scheide, nur um besser an seinen Feind heranzukommen, ihn vielleicht sogar schwer zu treffen. Er suchte nach einer passenden Gelegenheit.
Taktik war von großer Bedeutung wenn der Gegner stark war.


Gwyn schlich sich heran, erkannte Gestalten. Diese Wesen waren niemals Vertraute, nicht diese Männer. Sie musterte den Kampf, sie selbst war perfekt getarnt, ihre Haut passte sich der Farbe des Bodens an, sie schien verschmolzen mit dem Wald, mit der weiten Flur, dem ebenmäßigen Grün, doch es schmerzte sie zu spüren, dass dieser Dämon den sie beobachtete, ihrem Wald solch ein Leid zufügte.
Lautlos spannte sie den Bogen um beiden Eindringlingen eine Art Warnung zu hinterlassen, doch ihr entgingen nicht die beiden Frauen. Eine von beiden waren ihr wohl bekannt, die alte Eiche sprach oft von der Frau die fast schon wie Gwyn selbst durch die Wälder zog und eins mit ihm war, sie respektierte sie, doch wie konnte man nur ertragen und dabei zusehen, wie dem Wald Leid zugefügt wurde?

Shey schüttelte den Kopf. "Das ist bestialisch." flüsterte sie. "Nun, meine Kleine... Dämonen sind Bestien... viele von ihnen... Bestien in Menschengestalt. Ich hoffe, sie wollen den Wald nicht noch mehr dezimieren... es reicht schon, dass die Menschen immer mehr Bäume fällen, um die Prachtbauten für den König bauen zu können." murmelte Shadow.

Gerade als Sir Daniel zum Schlag und Sprung ausholen wollte sauste ihm ein Pfeil entgegen, traf ihn an seinem Bein und riss ihn zu Boden, er fiel unsanft und verzog das Gesicht, die Klinge schnitt direkt neben ihn in den Boden, glitt förmlich wie durch Seide in die Erde.
Er schwieg, versuchte sich aufzurichten und hielt sich dabei die Seite.


Genau nach dem ersten Pfeil lies Gwyn zwei weitere aus dem 'Nichts' heraus zwei Pfeile schnellen, traf Kensei an seinem Gewand und zog ihn damit zu Boden, die Pfeile verwurzelten sofort im Boden, sodass Kensei sich nur beschwerlich wieder aufrichten könnte.
Nun erhob sich die Dryade und traute sich, setzte den Schritt voran, um ihres Waldes Willen.
"Wer seid Ihr, dass Ihr Euch anmaßt unseren Wald zu zerstören?"
Galant setzte sie einen Fuß vor den anderen, ihr Haar und ihre Haut schimmerten sobald das Licht auf sie fiel, ihr sonst so schöner Anblick wurde jedoch durch ihren Blick aufgehoben, dieser schien zornig, hatte man doch ihre Heimat und ihr eigenes Leben bedroht.
"Seid Ihr Euch überhaupt im Klaren, wie viele Ihr mit Euren Streitigkeiten tötet?", sprach sie ernst, ihr Blick fiel jedoch auf die zwei Frauen, die nebeneinander standen.
"Es ist schön Euch wiederzusehen...", nun war ihre Stimme wieder sanft und melodisch, beinahe so als hätte sie vergessen was die Kämpfenden angerichtet hatten.
Doch schon nachdem sie kurz gelächelt hatte, wandte sie sich wieder den Männern zu, lies den Bogen verschwinden und formte eine Klinge aus ihren Händen, richtete sie einzelnd auf die Männer.
"Ich will, dass Ihr Eure Streitigkeiten bei Seite legt, wenn Ihr leben wollt."

"Mir ist nicht klar, dass ich euch bereits gesehen habe, aber diese Beiden Männer haben nur Streitigkeiten unter sich ausgemacht... hätten sie dem Wald etwas getan, wäre ich eingeschritten." sagte Shadow ruhig.

Gwyn nickte nur kurz.
"Ihr habt uns nicht gesehen, aber wir kennen Euch. Der Wald, der Wind, sie erzählen uns viel... somit sind wir uns sehr wohl bekannt, bedenkt, der Baum unter dem Ihr geschlafen habt, hätte einer von uns sein können."
Sie schloss die Augen kurz. Ja der Wind war eine Melodie die sie nur zu gut verstand, doch sie lies nicht mehr mit ihrem Blick von den beiden Männern ab.
"Ist Euch klar, dass jeder Eurer Auseinandersetzungen den Wesen des Waldes schaden kann? Wisst Ihr wie viele wir durch unachtsame Wesen wie euch verloren haben? Wenn Ihr kämpfen wollt, dann fechtet Euren Kampf mit Worten aus."


Sir Daniel zog den Pfeil aus seinem Bein, war jedoch erstarrt als die Dryade ihn dafür mit einem hasserfüllten Blick strafte. Er wusste nicht ob die Pfeile vergiftet waren, doch der Schmerz breitete sich über seinen gesamten Körper aus, während das Blut langsam aus der Wunde sickerte.
Er drückte sie zu, hielt sie fest und schnaubte kurz.
"Unsere Streitigkeiten bei Seite legen und mit Worten handeln?"

Sie nickte. "Ihr habt eine Pflicht als Menschen zu erfüllen, auch die Dämonen... Euch wurde nicht umsonst Intellekt geschenkt... Somit solltet ihr diesen nutzen um unnötigem Blutvergießen und Tod aus dem Weg zu gehen."
Sie atmete tief ein, lies die Klingen verschwinden und sah zu Kensei.

Kensei seufzte kurz, nickte dann. "In Ordnung, man kann es ja zumindest versuchen" meinte er, ließ sich die Überraschung, plötzlich weider auf dem Boden zu sein nicht anmerken. Aber ich habe nicht zuerst die Klinge gezogen fügte er in Gedanken hinzu, sprach es jedoch nicht aus.

Die Sonne stand nun am höchsten Punkt und schien am wolkenlosen, blauen Himmel hell. Ein kühler Wind fegte über das Feld und rauschte durch die Baumkronen. Die Blätter raschelten leise und weckten Luna aus ihrem Traum, den sie die ganze Zeit mit offenen Augen erträumt hatte. Schon seit einer Weile beobachtete sie die Gegend, hielt nach Nala Ausschau, doch sie schien nicht zu kommen. Ihr Kopf, der zuvor auf dem weichen Gras geruht hatte, erhob sich. Ihre Ohren zuckten, als der Wind an ihnen vorbei rauschte und Luna beschloss aus dem Schatten der Baumkronen zu gehen und ihr Sichtfeld zu erweitern. Vielleicht kam Nala von der anderen Seite in die sie schlicht weg nicht geguckt hatte, weil sie zu müde war um sich zu bewegen. Gestern und heute hatte sie noch nichts gegessen. Daher tat ihr auch der Bauch weh, der förmlich nach etwas zu Essen schrie, auch wenn nichts da war. Eben hatte sie auch von den Blättern und von den Blumen gekostet, probiert ob sie genießbar wären, allerdings stellte sie kruz darauf fest, dass das nichts für sie war. Die Pflanzen schmeckten bitter und ihren Hunger stillten sie auch nicht.
Der Drache wunderte sich schon seit eingier Zeit, dass Nala so lange weg blieb. Was sollte sie denn sonst in der Stadt machen? Vielleicht sollte ich nach ihr sehen, denn so lange kann sie doch nich brauchen um etwas zu essen zu holen...... Luna breitete die Flügel aus und stieß sich vom Boden ab, dass sie in die Luft flog und sich zur Stadt selbst aufmachte.

Nala sagte kein Wort, denn sie war schonmal in solch einer lage gewesen. - und das nicht all zu selten. Jedes mal gab es irgendetwas, dass sie wieder in eine Zelle, auf das Schaffott oder sonst wo hintreibte, wo es sicher nicht angenehm war. Aber sie musste ehrlich zugeben, dass es ihr doch Spaß bereitete immerwieder aus den Situationen gimpflig rauszukommen. Die Gefahr hatte so einen interesanten Geschmack, der ihr Herz immer schneller schlagen ließ, aber manchmal bereute sie auch ihre Taten, wie jetzt, obwohl sie doch nichts getan hatte.
Es dauerte zu Nalas Bedauern nicht lange, bis die Wachen kamen und sie mitnahmen. Einen Prozess sollte sie wohl nicht bekommen, sondern direkt geköpft werden, denn als die Wachen die Tür öffneten und das grelle Licht in ihre Augen fiehl, erkannte sie, dass der Weg sie direkt auf den Schaffott führte, wo sie gleich geköpft werden sollte. Sie wehrte sich , drehte und wendete sich in den Händen der Wachen ,die mit allen Kräften die bändigten und festhielten, damit sie nicht weglaufen könnte.

Eine tobende Menschenmenge hatte sich versammelt, menschenstimmen schrien 'mörder!' und 'Hure!' , doch Nala hörte nicht hin. Sie hatte einen plan, wie sie hier weg kam.....so im groben....

Shey schüttelte den Kopf. "Also... einer Schlägerei ist nichts auszusetzen, aber... lieber auf hartem Boden..." Shadow nickte. "Wo man nicht so viele... Wesen... Leben auslöschen kann." sie lächelte leicht. "Lasst die Schwerter stecken."

Mit einer Handbewegung wurden aus den Ranken um Kenseis Körper Blütenblätter, die mit dem Wind fortgetragen wurden.
"Wenn Ihr hier verweilen wollt, dann solltet Ihr dem Wald kein Unrecht tun, ich bin nicht die einzige, die all dies beschützt..."
Sie deutete tiefer in den Wald, lächelte.
"Lauscht ganz genau... ihr hört sie singen, die Nymphen, die Dryaden...die Geister...die diesen Wald beleben. Sie alle würden für ihren Wald bis in den Tod kämpfen."
Sie hockte sich vor den Ritter, sah ihm in die Augen.
"Der Schmerz wird vergehen... glaubt mir... Die Wunden werden in kürze heilen." Es war kein Gift was dieser Pfeil verabreichte, es war eine Tinktur die heilte, die dem Körper half sich aufzubauen.
Sie war selten so ruhig wie jetzt, doch sie musste es sein, sie wusste, dass sie vielleicht etwas von diesen Wesen erfahren könnte, über all diese Geschehnisse, über die Rodungen, die Morde, die Kriege.
Langsam richtete sie sich auf und lächelte die Damen an.
"Ihr seid weiterhin herzlich Willkommen in diesen Wäldern. Wir lassen Euch passieren, sofern Ihr weiterreisen wollt."


Sir Daniel zischte nur einen Moment nickte dann jedoch. "Einverstanden",presste er heraus, schloss danach die Augen und stand auf, schritt bis zum Baum bei welchem er seine Rüstung hatte liegen lassen, sank an diesem herab und verband sich die Wunden.
Er konnte es kaum glauben, er sollte sich ruhig hinsetzen und warten, während andere starben, aber vielleicht hatte diese Gestalt recht. Vielleicht musste er sich beruhigen und den Tatsachen objektiv gegenüberstehen?

Shadow nickte. "Dann ist es ja gut." Sie drehte sich um. "Nun... ich muss mich um meine Angelegenheiten kümmern... Auf wiedersehen... falls es uns bestimmt ist, uns wieder zu sehen."

Kensei war erleichtert, dass er nicht mehr gefesselt war. Er stand auf und steckte das Schwert weg. Dann sah er zu Shadow. Und ich bin mir sicher, dass es Amica ist dachte er,

Shadow sah zu Kensei. warum weiß ich nicht mehr, wer er ist? hat mein Gedächtnis so gelitten? fragte sie sich, während ihre violetten Augen hinter der Maske aufblitzen. Dann schlug sie kurz die Augen nieder. "Lasst die Schwerter stecken. Zumindest hier, in diesem Wald... er steht nicht nur unter dem Schutz der Dryaden... hier herrschen ganz eigene Gesetze." mahnte sie noch einmal.

Kensei nickte. "Sie werden stecken bleiben" versprach er, dann sah er Shadow offen an. 2Warum versteckt Ihr Euer hübsches Gesicht hinter einer Maske?" fragte der Krieger dann, war ziemlich gespannt auf ihre Antwort.

Gwyn nickte. "Auf Bald, eine gute Reise." Ihre Stimme war sanft, klang warm, wie das Licht der Sonne, doch etwas tiefer als die eines jungen Menschen.
Nun wandte sie sich wieder Kensei und Daniel zu, sie wusste das sie das Gespräch unterbrechen würde, doch es ging um die Sicherheit ihres Volkes und der Wesen, denen sie sich so verpflichtet fühlte.
"Mensch, Dämon... bevor Ihr jemals aus diesem Welt austreten werdet, habt Ihr eine Bedingung zu erfüllen." Ihr Blick war nun freundlich, ruhig. Der Wind streichelte ihr Gesicht, lies ihr Haar im Wind wiegen.
"Ich will Informationen. Aus Euren eigenen Händen. Ihr seid auch mit den Geschehnissen außerhalb des Waldes bekannt nicht wahr? Ihr wisst was hier vor sich geht...warum so viel Böses geschieht, nicht wahr?"
Sie sah die beiden etwas erwartend an, musste die Geschichte erfahren:
Für Gwyn stand eins fest, wenn ihr Wald bedroht war, würde sie sich auf die Reise nach dieser Bedrohung machen und ihr Leben in die Hände ihrer Geschwister geben.


Skeptisch blickte Daniel auf die Dryade.
"Ihr wisst nicht, was hier von statten geht?"

Sie schüttelte den Kopf. "Ich bin Gwyn, eine Hüterin der Wälder und der Natur... ich bin kein Mensch wie ihr... unser Leben hängt nicht allein von unserem Wohl ab."

Er seufzte und fuhr sich durchs Haar, lachte leise. Welch Ironie. Die Welt ging in allen Orten zu Bruch, selbst dieser harmonische Ort sollte dem Verderben nahe sein? Sowas konnte nicht wahr sein.
"Das Böse ist an der Macht, Dämonen, Vampire, Untote...Gestalten der Finsternis...sie alle beherrschen die Menschen... entscheiden...", sprach er ruhig, schloss die Augen.
"Und die Menschen sind naiv genug um ihnen Folge zu leisten."

"Weil es für eine Rebellin wie mich leichter ist, ihr `hübsches Gesicht´, wie ihr sagt, hinter einer Maske zu verstecken. Im Reich bin ich vogelfrei... wenn man mein Gesicht kennen würde, würde ich schneller tot sein, als ich 'Amen' sagen könnte. So jedoch ziert mein Gesicht nicht jeden Steckbrief im Land und ich kann die Maske, wenn ich glaube, dass es sicher ist, abnehmen..."
Shey schluckte. Sie wusste nun, wer diese Frau war. "Ihr seid die meistgesuchte Frau im ganzen Königreich!"

Kenseis Mundwinkel zuckten und er legte den Kopf schief. " Die meistgesuchte Frau im ganzen Königreich ... So wiederholt sich die Geschichte erneut" sinnierte er, dachte dabei an eine ganz bestimmte Person. "Ja, so eine Maske ist recht praktisch, wenn sein Äußeres nicht ziemlich verändert wurde. Mich würde heute ja niemand erkennen, doch in meinem Fall wäre es wohl auch egal. Aber nicht so in Eurem nicht wahr?"

"Was meint ihr?" fragte Amica spöttisch. Ja, ich bin Shadow, die Anführerin der Aufrührer, na und? Und eine sich wiederholende Geschichte? Ich weiß wirklich nicht, was ihr meint."

"Wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege, dann war auf den Kopf Eures Vaters einst ein Kopfgeld von einer Million Goldstücken ausgesetzt" sagte Kensei. "Dem unter anderem auch das Schwert gehörte, das nun an Eurer Hüfte hängt."

"Das Schwert? Es trägt das Wappen der königlichen Familie, ja, aber... es war kein Erbe, es war ein Geschenk." Sie sah Kensei kalt an. "Ich bekam es von einer sterbenden Frau."

Nala stieg die treppen nur wiederwillig hoch, stüzte sich erstmal gegen sie ab, damit man sie nicht hochbekam, doch die wachen waren stark und so schwer war es nicht ein federleichtes geschöpf wie nala einfach hochzuheben und nach oben zu tragen, doch sie beschloss, dann doch selbst zu laufen, anstatt wie ein Gegenstand einfach hochgetragen zu werden. Der Henker stand bereit mit einem Schwert in der Hand, sah Nala an mit düsterem Blick der ihr versicherte, dass es für sie gleich aus sein sollte.


Luna flog zu den Stadttoren und landete. In die Stadt durfte sie ja nicht, aber sie sorgte sich um Nala, die seit heute Morgen verschwunden war ohn ein Zeichen. Und alleine würde sie niemals einfach so verschwinden, weil Luna doch ihr Drache war. Sie konnte es sich nicht vorstellen, dass sie sie kaltherzig war und sie alleine ließ.
Wieder erhob sie sich in die Lüfte und flog über die Stadt.


Ein kräftiger Schubs von hinten zwang Nala auf die Knie, doch sie wurde immernoch an den Fesseln, die ihre Hände umgaben, gehalten. Es wäre auch dumm sie die ganze Zeit zu bewachen und dann einfach kurz bevor man ihr den Kopf abschlägt, sie loszulassen. Dann hätte man sie auch gleich laufen lassen können. "Hast du noch einen letzten Wunsch, du Mörderin?", fragte die Wache, die Nala festhielt. Nala schwieg, denn einen Wunsch brauchte sie nicht, erstrecht nicht einen letzten.

Und so holte der Henker aus und ließ die Klinge auf Nalas Nacken hinzusausen. Scharf durchschnitt sie Luft und traf. - doch nicht nala. Sie machte im letzten moment eine rolle zur seite, dass sie klinge sie verfehlte. Natürlich. Sie wurde von der Wache festgehalten, doch als die Klinge auf sie zuraste, hielt er sie nur an den Fesseln fest und wandte sich mit der Rolle geschickt aus seinen Händen.
Die Wache griff nach ihr, doch Nala wich der Hand aus und stand auf. Sofort sprang sie herunter und lief durch die Menge, die sie einfach hindurch ließ und immernoch erstaunt war von dem was gerade passiert war.
Sie rannte so schnell es ihr die Beine ermöglichten, sie musste Land gewinnen, denn ihr Vorsprung, den sie hatte, war garnicht mal so groß.

Die Wachen rannten runter vom Schaffott und teilten die Menge ebenso wie Nala indem sie durch liefen. Nur einige Meter von Nala entfernt ,liefen sie, schrien sie solle stehen bleiben, doch wer würde das bitte machen, wenn er wusste, dass der Tod auf ihn wartet? Nein Nala rannte schneller und versuchte gleichzeitig ihre Hände von den Fesseln zu befreien.


Luna segelte über die Häuser und erkannte in der tiefe eine Gestallt, die vor den Wachen weghastete. Rotes Haar wirbelte um den Kopf, kurz war das Haar und eilig hatte es die Gestallt. Luna flog tiefer und erkannte Nalas Gesicht, dass nun zu ihr auf schaute.

Nala bekam die eine Hand aus den Fesseln und gab noch einmal alles um von den Wachen wegzukommen. Dann sah sie Luna, die auf sie zuflog und dankte ihr innerlich, dass sie gekommen war. "Luna!" ,schrie sie und rannte weiter die Straße runter.

Der Drache fiehl senkrecht in den Sturzflug und glitt tief über den straßen vor Nala, die mit einem sprung lunas schwanzspitze erhaschte und sich festhielt. Luna zog wieder steil nach oben und segelte über die stadtmauern mit Nala, die mühsam sich am langen schwanz des drachen nach vorne zog. Komischer wiese lachte sie und rief : "Du bist meine Rettung luna!" Als Luna dann nach einigen sekunden wieder absank, sprang nala nach vorne und landete vom schwanz auf Lunas Rücken und hielt sich an ihrem Hals fest. "Schneller! Sie laufen uns noch hinterher!"

Reiter preschten mit ihren Pferden dem Drachen nach um ihren Flüchtling einzufangen, doch Luna erhöhte die Geschwindigkeit und flog den Reitern einfach davon. "Was ist denn passiert?!", fragte Luna endlich, nachdem sie die Reiter abgehängt hatten.

"Ich weiß nicht genau warum, aber ich glaube die Wachen haben mich festgenommen, weil ich dich angeblich auf die Menschen gestern Nacht gehetzt habe. Und du sollst Kinder gefressen haben." Nala bemerkte wie unglaubwürdig die Geschichte aus ihrem Mund klang und auch Luna antwortete darauf nur:"Wie dumm einige Menschen nur sein können! Lass und schnell unsere Sachen holen und dann verschwinden wir bevor sie uns noch finden!"

Nala nickte nur, auch wenn es Luna nicht sah und blickte noch einmal zurück um sicher zu gehen, dass sie doch nicht verfolgt wurden. Die Reiter waren nicht mehr zu sehen und selbst wenn sie sie noch verfolgen würden, würden sie bald ihre Spur verlieren.

"Natürlich ... Uhr bekamt das Schwert angeblich von Amica, nicht wahr?" fragte er mit leicht spöttischem Unterton, schüttelte dann den Kopf. "Nein, ich denke, dass Amica hier vor mir steht."

"Ich weiß nicht, wer die Frau war." sagte Shadow. "Sie gab mir nur ihr Schwert... dann starb sie."

"Natürlich." sagte Kensei. "Aber ich glaube Euch nicht.. Nein, sie ist noch quicklebendig."

"Wenn ja, wo sollte sie dann sein?" fragte Shadow spöttisch. "Ich bin es auf jeden Fall nicht... falls ihr diesem Irrglauben verfallen seid."