Liebe mit Hindernissen // Twesi und Sweety

Shinji bemerkte in seinem Kampfeseifer gar nicht, dass er sich von der Kutsche wegbewegte, genau, wie Robin es wollte.

Zay sah, wie die junge Frau in den Wald gezerrt wurde. Sie wehrte sich mehr als üblich, stellte er fest. Ihre Haare, die zuvor wohl ein Kunstwerk waren, hingen in Strähnen in ihrem Gesicht, das zu einer wütenden Miene verzogen war. Sie hatte einen Schuh verloren, oder besser gesagt ihn an den Kopf eines weiteren Mannes mit einem Tritt befördert. "Lasst mich los!", kreischte sie erneut und schleuderte den anderen Schuh in Zays Richtung. Er wich lachend aus, was Saita nur noch wütender machte.

Shinji hörte Saitas Schreie und Forderungen. "Saita" brüllte er verzweifelt, bekam abermals eine Wunde zugefügt, diesmal am Oberschenkel. Er knickte ein. Robin nutze die Gelegenheit, um den Rest seiner Männer zurückzuziehen und im Wald zu verschwinden.

Saita hatte aufgehört sich zu wehren, da es doch eh sinnlos war. Sie musste auf den passenden Moment warten und nicht auf gut Glück hoffen, dass ein Tritt saß. Jedoch mit den Flüchen und Forderungen hörte sie nicht auf. "Der Teufel soll euch holen!", knurrte sie.
Doch sie wurde tiefer in den Wald geschleppt.

Robin schloss zu den anderen auf und steckte sein Schwert in die Scheide.

Shinji sank auf die Knie, fluchte leise. Verdammt. Warum war er auch so unfähig? Er war nicht einmal in der Lage die zu beschützen, die er liebte.

"Was fangen wir mit der an?", fragte Zay Robin und deutete auf die zeternde Saita. Mit diesem Nervenbündel würden sie doch keinen weiten Weg zurücklegen können, so wie die schrie.

"Schlagt sie bewusstlos" befahl Robin kalt.

Nach einer Weile, als Shinji wieder halbwegs klar denken konnte, rappelte er sich, so gut es ging auf. Er tat einen vorsichtigen Schritt, knickte jedoch sofort wieder ein. Dennoch gab er nicht auf. Erst musste er Eberhards Burg erreichen, dann konnte er einen Plan aushecken, wie er Saita befreien konnte. Also machte er sich mit langsamen Schritten, wobei er sich an den Bäumen abstützte, auf den Weg.

Saita verstummte sofort. Bewusstlosigkeit war nicht unbedingt ihr Ziel gewesen, da hielt sie doch lieber den Mund.

Robin grinste leicht, als er die Reaktion der Gefangenen bemerkte.

Saita verschränkte trotzig die Arme, blieb jedoch weiterhin stumm.

Nach einer Weile kamen sie zu einer Reihe von provisorischen Holzhütten, die versteckt im Unterholz standen. Robin deutete auf eine der Hütten, die viel stabiler aussah, als die anderen. "Sperrt sie ein."

"Das könnt ihr doch nicht machen!" Saita erhob erneut ihre aufgebrachte Stimme. Was hätte sie auch tun sollen? Zulassen, dass diese dreckigen Räuber sie ohne Widerstand in die Hütte verfrachteten?

"Natürlich kann ich." sagte Robin gelassen. "Doch seid unbesorgt, Euch wird kein Leid geschehen, solange Ihr Euch anständig benehmt."

Saitas Augen wurden zu Schlitzen. Plötzlich aber trat sie dem Mann, der ihren Ellenbogen eisern umklammert hielt zwischen die Beine.

*grins* Saita in Action ^^

Der Mann krümmte sich und ließ Saitas Ellbogen los.

^^

Sie nutzte die Chance und riss sich los, rannte in die Richtung, aus der sie gekommen sind.
Rennen im Wald war ohne Schuhe und mit diesem Kleid keine leichte Angelegenheit, wie Saita feststellen musste. Immer wieder blieb der Saum des Rockes an Gestrüpp hängen oder Nadeln drangen in ihre bloßen Füße.

Robin fluchte leise und rannte ihr hinterher. Er war schneller und viel beweglicher, was wohl an der Tatsache lag, dass er nicht in einem Kleid herumlief. Außerdem kannte er sich im Wald aus. So hatte er Saita bald eingeholt.

Saita musste sich nicht einmal umdrehen, um zu wissen, dass jemand hinter ihr herlief und nicht einmal drei Armlängen von ihr entfernt war. Mit dem Unverletztbleiben war es wohl vorüber, schoss es Saita durch den Kopf.

Robin packte sie am Arm. "Ihr werdet gefälligst bleiben." knurrte er.

Mit aller Kraft zog sie ihren Arm aus seinen Händen und ließ ihre Hand auf seine Wange fliegen.

Robins Kopf flog zur Seite. Er musste zugeben, dass sie einen ziemlich kraftvollen Schlag hatte.

Die Verwunderung des Mannes nutzte Saita erneut. Vielleicht würde er dieses Mal nicht hinterher rennen. Einen Versuch war es auf jeden Fall Wert, dachte sich Saita und rannte ein weiteres Mal los. Dieses Mal raffte sie aber ihren Rock.

Robin fasste sich wieder und nahm abermals die Verfolgung auf.

Hektisch wie ein aufgescheuchtes Reh hastete Saita durch den fremden Wald. Immer wieder drehte sie sich um, um die Entfernung zu dem Mann einschätzen zu können. Ihr kam es vor, als würde er immer schneller und sie immer langsamer werden. Fluchend beschleunigte die Rothaarige ihren Lauf.
Plötzlich verfing sich ihr Fuß in einer Wurzel und Saita stolperte. Der Aufprall presste ihr die Luft aus den Lungen. Im Inneren verfluchte sie diese dämliche Wurzel.

Robin rannte ihr hinterher. Es kam ihm nur gelegen, dass sie übere eine Wurzel stolperte. Er zog sein Schwert und hielt es ihr an den Hals. Die Spitze war nur noch wenige Zentimeter von ihrer Haut entfernt. "Umdrehen" befahl er