Strong World [Twesi & Fyu]

Mai biss sich abermals auf die Unterlippe und ich fragte mich, warum sie dies tat. Allerdings sprach ich meine Gedanken nicht aus. Denn in manchen Momenten war es einfach besser zu schweigen. Meine Freundin nickte zustimmend und ich wart erleichtert, dass sie die Idee gut fand. Aber es war nun wirklich das Einzige, was mir einfiel.
"Danke. Ja, das hoffe ich auch. Dann sollten wir uns mal auf den Weg machen" sagte ich voller Tatendrang. Nun, wo wir wenigstens eine Idee hatten, wie wir vorankommen würden, so wollte ich unbedingt etwas unternehmen. Glücklicherweise war es zum Hotel nicht weit und ich hoffte sehr, dass der, der mir wie ein Großvater war, uns weiterhelfen konnte.

Mai nickte nur zur Zustimmung und folgte Sandra durch die bevölkerte Unterstadt. Es war merkwürdig, wie ein Ort unter der Erde so lebendig sein konnte, doch es gefiel ihr. Es war schön, wenn Team Rocket scheinbar noch nicht alle in die Verzweiflung getrieben hatten.
Fröhliche Menschen, die sich mit einander unterhielten und durch die Gassen liefen, lies alles ausgelassen und zufrieden wirken und Mai fühlte sich irgendwie sicherer. Pascal stöberte neugierig durch die Massen und schlängelte sich zwischen die Beine der Mensche, während er alles aufmerksam im Auge behielt und seine Ohren hin und her zuckten.
Das Hotel war ganz in ihrer Nähe und man konnte es bereits von hier aus sehen.
Die beiden Freundinnen betraten die Hotelobby, wobei die elektronische Tür mit einem willkommenen "Bing" ertönte.
Mai liebte Lobbys. Wenn sie mit Alfred auf Reisen gewesen war, hatte sie es geliebt, sich in die Lobby zu setzen und die Hotelbewohner zu beobachten, welche ein und aus gingen. Ein Lächeln schlich sich dabei auf ihr Gesicht.
Mai musste sich eingestehen, dass sie gerne noch einmal auf ihr Zimmer gegangen wäre um nach zu sehen, ob Alfred ihr vielleicht eine Nachricht geschrieben hatte. Aber es gab wichtigeres, daher betraten die beiden den Fahrstuhl und fuhren herauf in die Etage, in welcher auch Pyros Büro zu finden war. Um die merkwürdige Fahrstuhlstille zu unterbrechen, die Mai merkwürdigerweise furchtbar unangenehm war, sagte sie "Hoffentlich ist er da... immerhin wirkt er so, als hätte er ziemlich viel zu tun"

Zusammen mit Mai bahnte ich mir einen Weg durch die Menge - die Straßen der unterirdischen Stadt waren ziemlich belebt, was mich schon etwas wunderte. Hier unten war noch Hoffnung zu spüren, was auf der Oberfläche nicht mehr so war. Dort beherrschte die Angst vor Team Rocket alles, hier waren die Menschen vor dieser Bedrohung geschützt. Es war schön, wieder einmal fröhliche Leute zu sehen, die sich unterhielten, lachten - die letzten Jahre waren für mich doch sehr einsam gewesen. Flame hatte es sich noch immer auf meinen Schultern bequem gemacht, Pascal allerdings lief auf dem Boden. Kurz schmunzelte ich und sah zu meinem Pokémon.
"Du bist echt faul Flame" sagte ich leise, aber liebevoll. Sein Gewicht machte mir nichts aus, auch wenn es laut Pokédex fast 8 Kilo wog. Zumindest machte es mir noch nichts aus. Es dauerte nicht lange, bis wir das Hotel, das Pyro leitete, erreichten, immerhin befand es sich ganz in der Nähe. Die elektrische Tür öffnete sich und wir betraten die Lobby. Kurz drauf standen wir auch schon im Fahrstuhl. Stille breitete sich aus, bis Mai etwas sagte.
"Das hoffe ich auch. Die Leitung eines Hotels wird wohl viel Zeit beanspruchen - aber ich bin mir sicher, dass er uns empfangen wird, wenn er da ist" sagte ich gerade, als der Fahrstuhl anhielt und sich die Türen lautlos öffneten. Ich trat heraus, sah mich kurz um und ging dann zielstrebig zu Pyros Büro, der Weg war uns ja nicht fremd. Höflich klopfte ich und hoffte, dass er da war.

Wegen Sandras Bemerkung fiel Mais blick auf Flame, der es sich auf ihrer Schulter bequem gemacht hatte.
Pascal war wesentlich lebhafter, was aber auch zum Nachteil werden konnte, immerhin musste sie immer ein Auge auf ihm haben, damit er nicht in der Menschenmenge verschwand.
Als sie im Fahrstuhl standen und Sandra ihre Frage beantwortete, dachte Mai darüber nach, was es wohl bedeutete wenn sie ein Hotel leiten müsste. Was würde man wohl alles beachten müssen? Sie würde bestimmt schon an der Verteilung der Zimmerschlüssel versagen... und dann Zimmerservice und Essen und das Alles. Mit Sicherheit war das noch nicht einmal Alles... es gab bestimmt noch tausend andere Sachen, die es zu bedenken galt, wenn man ein Hotel leitete. Es war irgendwie skurril sich in so einer Situation darüber Gedanken zu machen, aber dennoch amüsierte es sie.
"Ich finde Pyro macht das super" stellte Mai anerkennend zu sich selbst fest und bekam von Pascal ein zustimmendes Miauen, als hätte er ihre Gedanken mitgelesen. Als Sandra an die Holztür klopfte, verschränkte Mai die Arme hinter sich und wartete ebenfalls geduldig.

[ OOC: Entscheide du... =) ]

Sorry sorry sorry dass es so lang gedauert hat :'(

"Ich finde das ebenfalls. Auch wenn ich keine Ahnung von der Führung eines Hotels habe" musste ich zugeben. Geduldig wartete ich auf eine Antwort, von Pyro - oder auch auf das Ausbleiben dieser. Allerdings wurde meine Geduld und auch die Mais nicht zu lang strapaziert.
"Herein" erklang die vertraute Stimme des Direktors. Ich legte die Hand auf die Klinke, drückte diese herunter und schob die Tür auf. Dann betrat ich, gefolgt von meiner Freundin, den Raum. Ein leichtes Lächeln bildete sich auf Pyros Lippen, als er uns erblickte.
"Sandra, Mai. Wie schön euch wiederzusehen. Setzt euch. Was führt euch zu mir?" fragte er und deutete auf die beiden Stühle vor dem Schreibtisch. Ich nahm Platz und blickte ihn an. Meine gesamte Hoffnung lag nun auf ihm. Die Polizei brauchte ich nicht zu fragen - für den größten Teil war ich lediglich die Tochter eines Verbrechers, warum sollte man mir Informationen anvertrauen?
"Ich brauche deine Hilfe Pyro. Ich bitte dich, mir alles zu sagen, was du über Atlas und das neue Team Rocket weißt" Flehend blickte ich ihn an.

Mai nickte nur zustimmend. Eine andere Antwort hätte sie auch verwundert, immerhin wäre es merkwürdig gewesen, wenn Sandra tatsächlich schon ein Hotel geleitet hätte. Bei dem Gedanken musste sie schmunzeln.
Das "Herein" riss Mai aus ihrer Vorstellung und sie betrat nach Sandra schüchtern das Zimmer. Obwohl sie schon einmal hier gewesen waren, fühlte sie sich alles andere als wohl. Nicht, weil sie Pyro nicht mochte, sondern weil es so groß war und sie sich davon beunruhigen lies. Sie mochte Büros einfach nicht. Doch Pyros freundliche Begrüßung, schaffte es, dass Mai sich nicht ganz so fehl am Platz vorkam.
Mai setzte sich neben Sandra, stützte die Hände auf die Knie und sah Pyro und Sandra aufmerksam an. Sie hielt es nicht für nötig etwas zu sagen, immerhin wusste Sandra besser, wie sie alles erklären sollte.
Daher überraschte es sie, das ihre Freundin so direkt fragte, auch wenn sie kein Problem damit hatte. Es war sogar besser, als wenn sie ewig herumdiskutiert hätten. Was Mai allerdings viel mehr verwunderte, war dass Sandra regelrecht verzweifelt wirkte. Es war ja nicht so, dass ihre Lage gerade rosig aussah doch Mai hätte nicht gedacht, dass es Sandra verunsicherte. Mai begann sich Sorgen um ihre Freundin zu machen, denn sie wollte nicht, dass Sandra Angst hatte, sie würden es nicht schaffen.