Infernal King

Ein Eichhörnchen sprang über den Weg. Shadows Weg stieg und wieherte laut, schrill, durchdringend. "Shht... ruhig..." flüsterte sie. Sie sah sich um. Hatte sie jemand gehört?

"Ach so. Ja." Es war merkwürdig einem Erwachsenen zu helfen, sich anzuziehen. Sie nahm das weiße Hemd aus seiner Hand und stülpte es über seinen Kopf. "Steck deine Arme durch die Löcher", wieß sie ihn an.

Shadow lauschte angestrengt. Sie hörte nichts. Dann ritt sie langsam weiter.

Fleur tastete etwas umher und fand schließlich die Ärmel. Nach etwas arbeit war es ihm auch gelungen seinen Kopf durch den Ausschnitt zu zwängen. Gut, dass das Hemd ein altmodisches ohne Knöpfe war.

Xante führte sie einen Pfad entlang, die Bäume wurden immer lichter und schließlich kam ein Friedhof mit einem kleinen Leichenhaus in sicht. Aber etwas schien mit ihm nicht zu stimmen. Es hing eine merkwürdige ausstrahlung über der Ruhestädte, so als wäre die Ruhe gestört worden.

Kira folgte ihm, schauderte leicht, als der Friedhof in Sicht kam. Sie hatte ein ungutes Gefühl bei diesem Ort. Etwas war nicht richtig.

Shadow kam endlich am versteckten Lager an. Kinder liefen um sie herum. "Du bist wieder da!" riefen sie. Snadow nickte müde. "Ja... ich bin wieder da." seufzte sie.

Delix nickte. Sie gab ihm die Hose in die Hand und zeigte im pantomimisch wie er sie anziehen sollte.

"Ich bring es in Ordnung", sagte er leise, als er bemerkte, wie Kira reagierte. Er würde es reparieren, so gut es ging. Aber wer feinfühlig war, würde für immer spühren können, dass hier etwas schwarzmagisches Geschehen war. Er ging zu dem Haus. Innendrin, waren die Wände mit Runen und Formeln aus Blut und Friedhofserde beschmiert. Der Dämon schnippte einmal und die Wände schienen grün zu Brennen, doch nur für kurze Zeit. Als das Feuer erstarb, waren die Runen verschwunden. auch draußen auf einigen Gräbern, hatten die grünen Flammen gebrannt.

Fleur war zwar naiv und kindisch, aber er begriff schnell. Nach kurzer Zeit hatte er die Hose an und stand nun vor Delix. Zwar sah er mit den Blumen auf seinen Handrücken und auf dem Gesicht immer noch etwas auffällig aus, aber wenigstens hatte er jetzt was an.

Kira: Shey?

Kira nickte. "ok." Sie wartete draußen, bis Xante wiederkam.

"Man könnte diese Blümchen auf deiner Haut, auch als Tätowierungen verkaufen.", sagte Delix und strich mit der Fingerspitze über eine der Blumen. Dann ergriff sie seine Hand und zog ihn mit sich.

Xante kam nach draußen und hatte nun ein kleines Bündel mit seinen Habseligkeiten dabei. Seit er aus dem Himmel geworfen wurde, musste er sich auch mit so lästigen dingen wie Hunger, Durst, Schmerz und ähnlichem rumschlagen.

Er kicherte etwas, als Delix über die Blume strich. Scheinbar war er kitzelig. "Tä-töwier-ungen?", wiederholte er und ging brav, wie ein Hündchen an der Leine mit ihr mit.

"Manche Männer stechen sich mit einer Nadel, die in Tinte getränkt wurde in die Haut, damit die Tinte darin bleibt und sichtbar ist." Delix zog ihn weiter. "Du kennst wirklich nicht viele Sachen oder, großer Bruder?"

Fleur legte kurz die Stirn in Falten. Was sollte denn nun schon wieder ein Bruder sein. Naja. Warscheinlich würden sie Fleur einfach für einen SChwachsinnigen halten, was zwar einige Vorteile aber auch Nachteile mit sich bringen kann.

"Ihr seid wieder da, Herrin." sagte ein Mann, der nach dem Zügel des Grauen griff. Shadow glitt elegant vom Pferd hinunter und nickte. "Ja, Bran, ich bin zurück... aber nenne mich nicht Herrin... auch wenn ich die einzige kämpfende Frau in diesem Lager bin. Ich bin keine Herrin."

(Öhm... kenne ich nicht...)

Kira sah zu ihm.

Delix lächelte vor sich hin. Die sonst so abweisende Dschinn hatte sich mit jemanden angefreundet. Ihr erster Meister wäre stolz auf sie gewesen, wäre er nicht bei einem unglücklichen Wunsch gestorben. "Woher kommst du eigentlich, Fleur?"

Shadow verschwand in ihrer Laubhütte. Sie hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Nun warf sie Mantel und Gehänge ab, löste sich die Haare und fiel ins Bett, wo sie sofort einschlief.

eine art Robbin Hood saga, aber besser

"Ich komme aus dem Wald", sagte er. Er wurde in diesem Wald geboren und hat ihn seitdem noch nie verlassen. Dementsprechend aufgeregt war der Nymphos auch. Nicht viele Leute kamen auf die Idee, was er denn nun sein könnte, da keiner an die Existenz männlicher Nymphen glaubte.

Xante sagte nichts und ging an ihr vorbei zum Friedhofstor. Sie stimmung auf dem Gelände war nun wieder ruhig. "Euer Herr verlässt euch nun... schlaft, als wäre nichts von alledem Geschehen", sagte er und brach das letzte Siegel auf dem Friedhofstor.
Dieser verwaiste Friedhof war eine Art Teststation gewesen und es hatte funktioniert... Er hatte seine Fähigkeiten um gut 50 % gesteigert.

Als Shadow wieder erwachte, löste sie den Schmuck aus ihrem Haar und durchkämmte es mit den Fingern. Dann zog sie sich ein einfaches, graublaues Kleid an und sattelte ihr Pferd. Sie saß auf und ritt zum Dorf.

Kira zog eine Augenbraue hoch, schwieg jedoch.

Unaufgefordert erzählte auch Delix woher sie kam. "Ich komme aus Schottland. Mein erster Meister war ein Werwolf des MacRinnalch Clans." Stolz war in ihrer Stimme zu hören. "Ich frage mich aber immer noch welcher Rasse du angehörst."

Delix hätte Fleur genausogut von böhmischen Dörfern erzählen können und er hätte genausoviel verstanden. "Schottland? Werwolf? McRinnalch? Clan?", wiederholte er die Worte, die seine Aufmerksamkeit erregt hatten.
Sprechen hatte er erstaunlich schnell gelernt gehabt. Nur mit dem Verständniss und manchen bedeutungen happerte es noch. Es gab ja auch niemanden, der es ihm hätte erklären können.

Die junge Dschinn seufzte leicht. "Du musst noch echt viel lernen, wenn du nicht einmal weißt was ein Werwolf ist." Delix zog ihn weiter sanft ihn Richtung Dorf. "Werwölfe sind.. nun.." Sie überlegte. "Die meisten sind ziemlich kultiviert, aber .. sie meiden das Moderne, jedenfalls die älteren Werwölfe, pflegen ihre Rituale. Außerdem können sie sich in der Nacht in große humane Wölfe verwandeln, bei Vollmond auch in normale Wölfe.", versuchte Delix zu erklären. Sie war miserabel als Lehrerin, aber sie hatte zuvor auch niemanden erklären müssen, was ein Werwolf ist.