Weit, weit weg

Ayani nickte wieder und stand auf. "Ja. Morgen kann es schon zu spät sein!" Sie nahm Mandy mit sich zum Ältesten. "Herr!" begann sie unterwürfig. "Mandy muss dir etwas berichten, was sehr beunruhigend ist. Außerdem möchte sie beim nächsten Vollmond einen neuen Namen annehmen." Der älteste nickte. "In Ordnung." Dann wandte er sich zu Mandy. "Erzähl!"

"Ähh.. " Die autorität des Mannes machte sie nervös. "Bald werden noch zwei Gruppen von Menschen her kommen. Und sehen, ob es hier angenehm ist, um zu leben. Wenn ja, folgen weitere im nächsten Jahr."

Der Älteste nickte. "Ich habe so etwas ähnliches bereits befürchtet." sagte er leise. "Wir werden eine Delegation dort hinschicken müssen... mit einem Friedensangebot."

"Herr." Sie hoffte das es so richtig war. "Sie werden bewaffnete Männer in der Siedlung bereit halten, nachdem ich 'verschwunden' bin."

Der Älteste nickte. "Ja... aber werden sie auf dich schießen?" fragte er scharf. "Du wirst nämlich mitgehen."

Mandy blieb kurz die Luft weg. Dann nickte sie aber.

"Solange wir einen kühlen Kopf behalten, ist alles in Ordnung. Wir dürfen nur nicht die Kontrolle über unsere Körper verlieren. Deshalb werden auch einige erfahrene Krieger mit uns gehen... sie werden euch aufhalten, falls ihr den Kopf verliert."

Ihr? Kam Ayani ebenfalls mit? Mandy sah zu Boden, dann wieder zu dem Ältesten. "Ich komm natürlich mit, wenn ihr es so wünscht."

"Dann wäre das auch geklärt. Geht schlafen. Es gibt morgen viel zu tun... in den nächsten Tagen auch. Wir werden jeder einzelne alle unsere Kräfte brauchen." Ayani nickte. Ihr Schwanz peitschte nervös hin und her. Man merkte, dass sie kurz davor war, sich zu verwandeln. "Verzeih, Herr, aber ich muss aus diesem Raum heraus." sie verschwand.

"Ich werde dann auch mal gehen, Herr." Mandy verbeugte sich kurz, kam sich dabei aber albern vor. Dann ging sie heraus und sah gerade noch wie Ayani sich zu einer Katze wandelte.

Ayani kam auf sie zu und rieb ihren Kopf an Mandys gesundem Knie. Nur langsam wich ihre Nervosität.

Mandy beugte sich herunter und streichelte das große Tier. "Wollen wir dann mal schlafen gehen?", fragte sie.

[Lass mal Ayashi auftauchen <3 *g*]

Ayani schnurrte. Ayashi kam zu ihnen. "Was ist passiert?" fragte er mit einem verwunderten Blick auf Ayani. Normalerweise verwandelte sie sich nicht mitten im Dorf.

"Wir haben gerade mit dem Ältesten geredet. Er meinte er würde eine Delegation zu der Siedlung schicken.", sagte Mandy, während sie Ayani hinter den Ohren kraulte. "Er meinte auch, dass ich mitkommen soll." Sie hat nicht genau verstanden, ob auch ihre Freundin mitkommen sollte.

Langsam beruhigte sich Ayani soweit, dass sie sich wieder daran erinnerte, wie man sich zurückverwandelt. "Er hat 'ihr' gesagt. Das heißt, ich soll auch mitkommen." sagte sie leise.

"Ich hab's nicht richtig verstanden. Aber wo du es jetzt sagst, stimmt."

"Wir sollten wirklich schlafen gehen... Morgen wird ein langer Tag werden." Ayani ging voraus, damit Mandy noch etwas mit Ayashi allein sein konnte.

Mandy wurde rot, als sie alleine mit Ayashi so da stand.

"Werd doch nicht rot..." flüsterte Ayashi ihr ins Ohr und küsste sie sanft auf die Wange. "Es gibt keinen Grund dafür..." Er strich ihr sanft über die Haare. "Gute Nacht."

"Gute Nacht.", flüsterte sie zurück und ergriff sanft seine Hand, bevor sie sie wieder losließ und Ayani nachging.

Ayashi sah ihr hinterher. Dann ging er auch schlafen.

Sie kam bei der Hütte an. Mit vier Pfoten und einer Schnauze. Verdammt..

Ayani grinste, als sie Mandy sah. Dann gähnte sie, ließ sich aufs Bett fallen und schlief ein.

Mandy legte sich so wie sie war einfach auf den Boden, rollte sich ein und bedeckte ihre Schnauze mit einer Pranke. Das weiße Tier schlief nur nach wenigen Minuten ein.

Ayani schlief traumlos und ruhig. Sie wollte nicht wissen, was der nächste Morgen brachte.