Tor zur einer anderen Welt ~ [ Tai und Sweety ]

"Sehr gut, meine Liebe." lobte Grandma sie.
Ich war äußerst überrascht, wie viel magisches doch in Heaven steckte, was bei ihrer Familie - die ich jetzt mit ganz andren Augen wahr nahm - nicht äußerlich verwundernswert war.

Ich lächelte und war ziemlich zufrieden, dass es mir gelungen war. Aber ich wusste, dass es nicht immer so leicht sein würde. Manche magischen Utensilien entwickelten nach einer Zeit ein Eigenleben.

"Soo...ich denke das reicht für das erste. Den Rest wirst du alleine herausfinden müssen, vielleicht mit deinem Freund." Heaven Großmutter lächelte mir kurz zu. "Ich glaube auch, deine Mutter möchte etwas von dir."

"Oh.", meinte ich nur und klappte das Buch zu. "Wir sollten dann lieber gehen, Grandma.", sagte ich dann und erhob mich, drückte meiner Großmutter einen liebevollen Kuss auf die Wange.

"Ja." sie drückte sie kurz an sich. "Viel Spaß heute noch." sie lächelte sie kurz an. "Harrald bringt euch noch zur Tür." meinte sie noch, bevor sie ohne ein weiteres Wort in die Küche verschwand.
Ich sparte mir, etwas dazu zu sagen. Es war sowieso schon kurios genug gewesen heute.

Ich nahm das Buch, das leichter wahr, als es aussah vom Tisch. Der grüne Dackel sprang an meinen Beinen empor und forderte uns mit hellem Gebell auf ihm zu folgen. "Komm.", sagte ich und nahm Louis' Hand.

Ich lies mich von Heaven mitziehen, immer noch wortlos, gedankenlos. Der grüne Hund lief vor ihnen zur Tür und Louis war eher noch mehr verwirrt, als dass sich irgendetwas geklärt hätte.

"Der normale Wahnsinn in meiner Familie.", meinte ich grinsend und ließ Louis los. Ich hatte echt gedacht, er würde früher austicken. "Hast du Lust auf einen Trip in die Stadt? Noch ein bisschen mehr Wahnsinn?" Ich blickte ihn herausfordernd an. Wenn er schon einmal hier war, sollte er noch mehr sehen können, oder?

"Nun...ja....." ich machte eine Pause und versuchte die Sache zu verdauen. "Habe ich denn....eine andere Wahl?" fragte ich. Worauf habe ich mich hier nur eingelassen...? "Und was ist mit deinem Buch? Deiner Grandma nach ist es ja....ziemlich wichtig, oder?"

"Klar. Wir können auch schon nach Hause und zu deiner Mama ...?", lächelte ich zuckersüß und drehte das Buch in der Hand. Ich weiß, dass es gemein war, aber Louis weiß hoffentlich auch, dass ich ihn nie absichtlich in die Klauen seiner Mutter befördern würde. "Mir wird es niemand klauen." Hoffe ich.

"Dann sorge ich dafür, dass dein Buch da" ich deutete darauf, "konfisziert wird." Ich streckte Heaven die Zunge heraus. Beim Gedanken an meine Mutter wurde mir der des Stadtbesuches in dieser Welt immer lieber. "Dann pass mal lieber darauf auf. Wie weit war es nochmal bis zu dieser Stadt?"

"Okay, also zur Stadt.", sagte ich triumphierend. Bei seiner Frage, überlegte ich kurz. "Nicht lange. 5 Minuten, wenn wir normal gehen. Also wenn du nicht dauernd über deine Füße stolpern.", meinte ich dann und ging auf dem Weg, der vom Haus meiner Großmutter führt. Manche der Blumen, die den Weg säumten, leuchteten und summten, wenn wir vorbeigingen. Ich grinste jedes Mal, wenn Louis zusammen zuckte. Irgendwann bog der Weg scharf nach links und ein Schild, auf dessen höchsten Punkt ein leuchtendes Insekt saß, wies den Weg zu Abyss und ich deutete darauf. "Wir sind gleich da.", meinte ich dann und folgte dem Hinweis. Je näher wir der Stadt kamen, desto lauter wurden die Geräusche. Es war wohl Markttag. "Und pass auf, dass du den Kamen nicht auf die Schwänze trittst.", sagte ich dann lachend und ging die letzten Meter schneller. Vor dem Torbogen von Abyss hielt ich an und lächelte Louis aufmunternd zu. Vor uns erstreckte sich die Hauptstraße und auf einem großen Platz, den man auch von hier aus sehen konnte, sahen wir große Zelte und Stände mit allerlei Waren aus der ganzen Welt. Irdisch und Idhunisch. Die Vielfalt aller Waren war mit der Vielfalt der Bewohner zu vergleichen. Elfen, Menschen-Ähnliche, Kamen - die mit menschengroßen Katzen, die auf zwei Beinen laufen beschrieben werden können -, Feen und andere tummelten sich über den Markt und durch die großen mit weißen Steinen bepflasterten Straßen.