Tor zur einer anderen Welt ~ [ Tai und Sweety ]

Ich schlurkte schon zur Schule, meine Haare vollkommen vom Wind verweht und meinen Rucksack saß schief auf dem Rücken. Ich hatte es mittlerweile aufgegeben, meine Haare zu retten, es war eh zu spät. Dort angekommen, lies ich mich auf meinen Stuhl fallen. Der Platz neben mir war wie immer leer. Mensch, heaven, wo bleibst du denn... meinte ich zu mir. Noch einen Eintrag wegen zu spät kommens, würde sich auf ihrer Schülerakte wohl kaum so gut platzieren.

Ich sprang die knarrende Treppe unseres Hauses herunter und achtete darauf, dass Flash mich nicht entdeckte, bis ich an der Tür war. Am Morgen war er immer so komisch und nervtötend. Das wollte ich mir nicht antun. Ich schnappte mir den Rucksack, der an der Wand neben der Tür lehnte und öffnete diese. Bevor ich die Tür hinter mir zuschlug rief ich: "Ich bin dann mal weg!" Ich musste mich beeilen, wenn ich Louis noch einholen oder pünktlich in der Schule sein wollte.

Kurz bevor die Lehrerin hereinkam, sah er wie Heaven auf ihren Platz neben mir flitze. "Das war aber ganz schön kannp, Liebes." murmelte ich zu ihr, bevor der Unterricht begann.

Ich warf ihm einen Blick, der mehr als tausend Wörter sprach. Wenn man ihn aber unbedingt ihn einem knappen Satz zusammenfassen wollte, würde der Satz ungefähr so sein: "Nenn' mich noch ein mal Liebes und du wirst Bekanntschaft mit einer Armee der schlimmsten Schattenwesen machen."
Zu allem Überfluss hatten wir Latein mit Frau Hüffner und danach eine Doppelstunde Mathe mit dem langweiligsten Lehrer auf unserer Schule: Herr Herolds.

ich grinste und warf ihr eine Kusshand zu, bevor ich mcih versuchte auf den Unterricht zu konzentrieren und mich zwang, nicht einzuschlafen. Als es zu pause klingelte zuckte ich regelrecht zusammen und räumte meine Sachen in die Tasche. "Was hast du heute früh schon wieder angestellt?" wandte ich mich dann an Heaven.

"Die Welt gerettet, bin auf einem Pegasus geflogen und habe mich mit Werwölfen angelegt.", sagte ich sarkastisch. Morgens war ich oft mies gelaunt, besonders, wenn ich verschlafen hatte. Langsam sollte das Louis aber wissen.
Wie ein hinterhältiger Gegner schlich sich ein leichtes Schuldgefühl an mich heran und stieß mir einen Dolch in die Brust. "Sorry, aber ich bin etwas gereizt."

"Ah, genau das hab ihc mir gedacht." gab ich ebenso sarkastisch zurück. "Ich merk schon." Ihc legte ihr einen Arm um die Schultern und drückte sie kurz an mich. "Was haben wir als nächstes?" fragte ich und gähnte. Mir schwirrte immer noch der Kopf, von dem ach so tollen Abend gestern. ich verzog erneut das Gesicht, wenn ich daran dachte.

Ich war ihm dankbar und lächelte Louis an. "Mathe..", sagte ich und man konnte wohl deutlich hören, dass ich nicht darauf brannte zwei langweilige Stunden mit Zahlen zu jonglieren. Ich fragte mich immer wieder aufs Neue warum ich das alles lernen musste. Wenn ich 21 [Das Alter, in dem man auf einmal weiß, was man werden will und wird] bin, bräuchte ich nichts von alle dem.

"Mathe...." murmelte ich und machte mcih auf den Weg zum Klassenraum, zusammen mit Heaven. "Ich weis gar nicht was du an Mathe so schlimm findest." sagte ich mit einem Grinsen. "Soo schwer ist das doch gar nicht."

..und Magie gibt es nicht, dachte ich sarkastisch, sagte aber kein Wort. "Ich kann es trotzdem nicht leiden..", murmelte ich stattdessen.
Bevor ich in die Klasse kam, spürte ich eine vertraute Aura. Ein Werwolf? Hier?! Panisch sah ich mich um. Konnte es sein? Vielleicht hatte ich mich einfach nur "verspürt". Aber, so etwas passierte mir nie. Meine Augen fanden dann den Werwolf in Menschengestalt. Es war ein neuer Schüler und er würde bald von Herr Herolds vorgestellt werden. Ein Disaster!

"Alles klar?" meine ich zu Heaven als wir in die Klasse kamen. Sie schien auf einmal ein wenig aufgekratzt, was ganz untypisches für sie, vor allem vor Mathe. Ich schaute sie stirnrunzelnd an.

"Mhh?" Ich hatte ganz vergessen, dass ich ja noch neben Louis stand und den neuen Schüler etwas schockiert musterte. Dieser warf mir ein bezauberndes Lächeln zu und ich konnte durch seinen Zauberglanz durchsehen. Er wusste also auch, dass ich..

"Heaven? Alles klar?" ich folgte ihrem Blick und musterte den neuen Schüler. "Da mag dich wohl jemand." raunte ich der nebenstehenden ins Ohr, und grinste gehässig. Schnell ging ich einen Schritt außer Reichweite.

Trotzdem traf ich seine Schulter mit meiner Hand, ohne einmal hinzusehen, denn ich hatte mich mit Louis bewegt.
Der Blick des Neuen hatte sich an mich geheftet und sein Lächeln änderte sich kaum, er wurde nur amüsierter. Ich aber sah demonstrativ weg und schlenderte zu meinem Platz.

"Au." machte ich gespielt und warf die Sachen auf meinen Platz. Dann kam auch schon der Lehrer herein. "So, hört mir bitte zu, ich hab etwas zu sagen. Hrhrm." räusperte er sich laut und knallte sein Buch auf den Lehrertisch um die Aufmerksamkeit der Schüler zu gewinnen.

Als es leise wurde, fuhr der Lehrer fort:"Wir begrüßen heute einen neuen Schüler: Alec Dearing. Er ist aus New York zu uns gezogen und ich hoffe ihr nehmt in in eure Reihen auf." Er warf der Schülerschar einen ernsten und gleichzeitig warnenden Blick zu.
"Sei keine Memme.", murmelte ich zu Louis, der neben mir saß und versuchte Alec zu ignorieren. Was eine Sache für sich war, da er sich genau hinter mich gesetzt hat und ich seinen wachsamen Blick in meinem Nacken spürte.

"Das sagt die richtige." zischte ich ihr zu. In der Pause atmete ich erleichtert auf und drehte mich zu dem neuen der hinter uns saß um. "Hi, ich bin Louis." meinte ich freundlich und hielt ihm die Hand hin.

"Alec.", sagte dieser knapp und ergriff seine Hand. Ich befürchtete, dass der Neue Louis die Hand zerquetschen würde, aber es geschah nichts dergleichen. "Und du?", fragte er dann, als ich stumm da saß. Ich drehte mich ebenfalls zu Alec und sah ihm sehr kurz, für einen Irdischen kaum zu bemerken, warnend in die Augen. "Mein Name ist Heaven."

"Und, wie ist es so bei uns? Garantiert nichts im Vergleich zu New York."

"Wenn man auf Abgase und Lärm steht ist New York genau das Richtige.", sagte er. Ich würde mich nicht wundern, wenn seine Sinne - falls er den wirklich einst in New York gelebt hat - dermaßen von abgestumpft sind, dass er nicht einmal seine eigene Familie vom Geruch her erkennen kann. "Ich finde es hier aber angenehmer.", endete er.
Die Anwesenheit von Alec machte mich nicht nur nervös sondern sehr angespannt.

"Achso." ich nickte und schaute dann zu Heaven, sie schien ein wenig angespannt. "Ist alles okay?" ich schaute sie fragend an und machte mir ein wenig Sorgen. So kannte ich sie ja gar nicht.

Am liebsten hätte ich "Nein! Da sitzt ein Werwolf und ihr merkt es nicht einmal!" geschrien. Aber ich zuckte bloß mit der Schulter und versuchte mein "Joa." locker klingen zu lassen.

Bevor ich noch etwas erwidern konnte, ging der Unterricht auch schon weiter. Das Stoffgebiet das wir gerade behandelten war so einfach, dass ich dachte, das cih gelcih einschlief.

Ich konnte mich überhaupt nicht auf den Unterricht konzentrieren. Kein einziges Wort drang in mein Bewusstsein. Vielleicht hörte ich sie ja, aber ich wusste nur Sekunden danach nicht, worum es gerade ging.
Meine Muskeln waren angespannt, doch ich widerstand dem Drang, Alec eine zu pfeffern und ihn zu fragen, was der Scheiß soll. [Es war ihnen, als Welpen, verboten ein irdisches Leben zu führen.] Und ich wusste, dass er mich früher oder später ansprechen würde.

Alec verfolgte den Unterricht mit ehrlicher Interesse und er versuchte den Zusammenhang zu verstehen.

Als es klingelte zuckten Heaven und cih gleichermaßen zusammen, ich, weil cih halb in Trance war und sie, das wusste ich nicht. "okay, wir haben jetzt Info, wir sehen uns später ja?" ich lächelte Heaven kurz zu, bevor ich mir meine Tasche schnappte und richtung Computerraum verschwand.