Weit, weit weg

Elune:
Ich kletterte die Wand zu meinem Zimmer hinauf. Es hatte sich nicht verändert, in der Hoffnung, dass ich zurückkehrte. Ich sprang mit heller Freude in das kuschlige Bett und vergrub mich unter der warmen Decke.

Ayani:
Ich kletterte dort auf einen hohen, goldbraunen Baum. Die Perspektiven hier waren seltsam... von unten sah immer alles niedriger aus als oben. Und überall flogen Lichter herum.

Elune:
Ich versank in den Kissen und bettete meinen Kopf auf das große Kissen. Schloss die Augen, konnte nicht widerstehen und schlief ein.

"Ich wusste nicht, dass Träume so real sind.." Ich lache und spüre das Echo überall um mich rum. Die Wörter fließen in Form rosa Wellen aus meinem Mund. Diese Wellen - in den verschiedensten Farben, schwirren um mich herum. Als mich eine Welle berührt, knistert es auf meiner Haut.

Ayani:
ich schloss die Augen und lehnte mich gegen den Stamm. Der Baum strahlte Wärme und Licht aus und umfing mich damit. Es war traumhaft... hier fühlte ich mich sicher.

"Wenn ich nur wüsste, warum ich nicht reden kann, wenn ich wach bin.", meine ich und lass mich auf das blaue Gras fallen. Ich greife nach einer Welle und spüre das Knistern auf meiner Haut. Plötzlich, so unerwartet, dass es mich dermaßen erschreckt, blitzt es, ihn meiner pinken und blauen Traumwelt. Der Blitz kommt wie eine gewaltige Säule immer näher und zieht mich zu ihm hin. Der Blitz schlug - oh, natürlich, anders hätte ich das auch gar nicht gedacht, in meinen Körper ein.

Dann wachte ich auf..

Ayani:
Ich schloss die Augen und hörte einfach nur den Geräuschen des Waldes zu. Es war ein leises Klingeln... irgendein Licht berührte mich und trat in mich ein. Ich öffnete verblüfft die Augen.

Mit einem erschrockenen Fauchen fuhr ich hoch. Ein weiterer erschrockener Laut sprang aus meinem Mund, als ich die Schritte meines Bruders hörte. Ich eilte aus meinem Bett und flitzte zum Fenster, um mich heraus zu schwingen.

Ich sah verwundert zu, wie sich ein warmes Licht von meinem Herzen über meinen ganzen Körper ausbreitete. Schließlich war ich vollkommen in Licht getaucht.

Ungeschickt, noch schlaftrunken, landete ich auf meinen Beinen und federte den Sturz auf. Als hätte mir eine riesige Wespe in den Po gestochen, rannte ich zurück zu dem Wald. Es fiel mir erst auf, als ich im Wald war, dass ich Farben sah, die zuvor nicht da waren. Es waren wellen artige Linien, die sich am Boden schlängelten und langsam verblassten. Als ich näher zum Dorf kam, wurden die Farben jedoch stärker und schwirrten gar, um die Körper der Einwohner.

Langsam verblasste das Licht wieder. Ich fühlte mich gestärkt und frisch. "Danke." flüsterte ich und stand auf, um den Ort zu verlassen. Ich würde ihn in guter Erinnerung behalten und immer dorthin zurück kehren, wenn ich durfte und konnte.

Verwirrt kehrte ich zu meiner Hütte zurück. Neuerdings hatte ich ein eigene. Während dem Gehen, hatte ich meinen Blick auf dem Boden gesenkt, denn die Farben waren so schrill, dass es in weh tat.

Ich kehrte in meine Hütte zurück. Leise lächelnd. Der Wald mochte mich und ich mochte den Wald. Auch wenn die Ältesten ihn als unheimlich bezeichneten. Ich war hier aufgewachsen... und auch geboren. Ich war ein Kind dieses Waldes.

Auch hier: Überall Farben. Doch alle hatten eins gemeinsam, die Farben gehörten mir. Ich spürte es. Diese Farben gehörten ganz mir allein, aber sie verblassten schon. Ich setzte mich aufs Bett. Anstatt den großen Knoten in meinem Kopf aufzulösen, wurde alles viel verworrener.

Leise begann ich, für mich hinzusummen. Es ging mir besser. Viel besser. Langsam entglitt ich in eine grüne Traumwelt.

Ich rieb mir meine Stirn, schloss fest die Augen und wollte schreien. Doch wieder kam kein einziger Ton aus meiner Kehle. Nur ein frustriertes Knurren war von mir zu hören.

Meine Träume waren wirr. Ein leichtes Grollen hörte ich, wie von einer wütenden Katze. Aber ich konnte es nicht einordnen.

Ich ließ mich frustriert auf mein Bett fallen. Beruhig dich, sprach ich zu mir selbst. Du kannst nicht sprechen, okay, aber seh es von der positiven Seite. Mist. Ich finde keine.

Blinzelnd wachte ich auf. "Was ist denn los?" murmelte ich verschlafen und rieb mir die Augen. "Wer hat mich geweckt?"

Ich war frustriert. Mir kam kein klarer Gedanke in den Sinn. Immer wieder schloss ich meine Augen, um sie dann wieder auf zumachen und zu sehen, dass ich mir nichts eingeredet hatte.

"Elune?" murmelte ich verwirrt. "Warum...? Du hast doch eine eigene..." Ich stand steif auf, ging zu einer Wasserschale und goss sie mir über den Kopf, um wachzuwerden. Es war ein unangenehmes Gefühl, aber egal.

[eine eigene was? ]

Als ich es nicht mehr aushielt, einfach so da zuliegen, stand ich auf und schlüpfte aus der Hütte.

[Hütte]

Ich schüttelte mir das Wasser aus den Haaren, dann ging ich hinaus. Als ich Elune fand, blieb ich stehen. "Du hast gerufen." sagte ich zu ihr.

Ich runzelte meine Stirn. Dann schüttelte ich verwirrt den Kopf.

"Doch... als ich schlief, hörte ich deine Stimme. Du riefst mich." sagte ich noch einmal.

Ich wollte etwas erwidern, zuckte aber nur mit der Schulter.